EU lässt Geld für Jugend ohne Job schneller fließen

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Kommission stellt 2015 eine Milliarde zur Verfügung. In diesem Jahr sollen 350.000 bis 650.000 junge Menschen erreicht werden.

Wien/Brüssel. Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit steht ganz oben auf der Agenda der EU-Kommission: Ein Grund für die Behörde, die Beschäftigungsinitiativen der EU-Staaten in diesem Jahr mit einer Milliarde Euro vorzufinanzieren. Einen entsprechenden Vorschlag stellte EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen am Mittwoch in Brüssel vor.

Konkret geht es darum, die Vorfinanzierungsrate im Budget für 2015 von derzeit ein bis eineinhalb Prozent auf bis zu 30 Prozent zu erhöhen. Demnach könnten jene 20 EU-Staaten, die von den Mitteln profitieren, fast ein Drittel ihrer 3,2 Milliarden Euro schweren EU-Hilfen abrufen, sobald sie entsprechende operationelle Programme gestartet haben. Die EU-Hilfen sollen unmittelbar den Nutznießern der Projekte in Form von Vorauszahlungen zugutekommen, erklärte die Kommission.

In diesem Jahr sollen 350.000 bis 650.000 junge Menschen erreicht werden. „Es ist inakzeptabel, dass über 20Prozent der jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt derzeit keine Stelle finden“, so Beschäftigungskommissarin Marianne Thyssen.

Österreich kein Nutznießer

Alle EU-Länder mit einer regionalen Jugendarbeitslosenquote von über 25Prozent haben Anspruch auf Gelder aus dem Topf. Österreich hat die drittniedrigste Jugendarbeitslosenquote nach Deutschland und den Niederlanden und fällt damit nicht unter die Nutznießer.

Bisher haben nur wenige EU-Länder mit hohen Jugendarbeitslosenzahlen Gelder aus diesem Topf in Anspruch genommen. Vor allem Mitgliedstaaten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit wie Griechenland und Spanien haben wegen der angespannten Budgetlage Probleme, bei einer niedrigen Vorfinanzierung der EU ein Beschäftigungsprojekt zu starten. Den Vorschlag müssen EU-Parlament und Rat annehmen, bevor er in Kraft treten kann.

Im Rahmen der Jugendgarantie soll Menschen bis 25 innerhalb von vier Monaten eine Arbeitsstelle, ein Ausbildungs- oder Praktikumsplatz zur Verfügung stehen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2015)

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