Tsipras-Hilferuf: Können Schulden nicht begleichen

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Der griechische Regierungschef bat laut Medien in einem geheimen Brief die deutsche Bundeskanzlerin Merkel um neue EU-Hilfen.

Es werde für Griechenland ohne kurzfristige Hilfen in den kommenden Wochen "unmöglich" sein, seine Kreditverpflichtungen zu bedienen. So kann ein geheimer Brief von Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras interpretiert werden, den die "Financial Times" jetzt veröffentlicht hat. 

In dem Schreiben vom 15. März an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Tsipras dem Zeitungsbericht zufolge davor gewarnt, dass Athen ohne Finanzhilfen von der EU seine Schulden nicht zurückzahlen können werde. Das Schreiben sei in ähnlicher Form auch an andere EU-Regierungschefs geschickt worden, berichtete die "Bild"-Zeitung.

Sozialausgaben oder Schulden zurückzahlen?

Ansonsten werde Athen gezwungen sein, sich zwischen der Rückzahlung von Schulden und der Zahlung von Sozialleistungen zu entscheiden, zitiert die "Financial Times" weiter aus dem Schreiben. Der Brief macht zwischen den Zeilen deutlich: Griechenland braucht einen neuen Schuldenschnitt. Da er die Sozialausgaben nicht zurückfahren will, ist das eine klare Ansage an die europäischen Geldgeber: Ohne neues Geld werden keine Schulden beglichen.

Im genauen Wortlaut des Briefes soll es heißen, dass Tsipras „die Arbeit an einem möglichen neuen Vertrag für “Aufschwung und Entwicklung” zwischen Griechenland, Europa und dem Internationalen Währungsfond für nötig halte".

Merkel empfängt Tsipras am Montagnachmittag in Berlin. Bei den Beratungen dürfte der Streit um die griechische Schuldenkrise im Mittelpunkt stehen. Eine konkrete Lösung werde es in dieser Runde aber nicht geben, hatte Merkel im Vorfeld betont. Auch die deutsch-griechischen Beziehungen dürften ausführlicher besprochen werden. Sie hatten im Zuge des Schuldenstreits zuletzt erheblich gelitten.

(APA/AFP)

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