Griechenland-Krise: Faymann fährt nach Athen

APA/EPA/ROLAND SCHLAGER
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Der Bundeskanzler wird den griechischen Premier Tsipras treffen und sich ein Bild von der sozialen Lage in dem Krisenstaat machen.

Bundeskanzler Werner Faymann wird nächste Woche Griechenland besuchen. Dies wurde am Dienstag am Rande des Ministerrates bekannt. Er wird dort nicht nur den griechischen Premier Alexis Tsipras treffen, sondern, beginnend am 17. Juni, mehrere Tage bleiben, um sich auch ein Bild von der sozialen Situation der Menschen zu machen.

Die griechische Regierung hat den internationalen Geldgebern derweil neue Vorschläge für Reformen unterbreitet. Athen habe einen "Gegenvorschlag" zu den Forderungen der Gläubiger gemacht, hieß es am Dienstag aus EU-Kreisen. Dieser werde nun geprüft. Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfsgelder von 7,2 Mrd. Euro ausgezahlt werden sollen.

Athen lehnt Vorschläge der Geldgeber ab

Die bisherigen Reformvorschläge aus Athen reichten den Geldgebern nicht aus. Athen lehnte in den Verhandlungen mit den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zuletzt insbesondere die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Strom auf zehn Prozent und Einschnitte bei den niedrigsten Pensionen ab.

Das europäische Hilfsprogramm für Griechenland läuft Ende des Monats aus. Athen muss dann auch Kredite von 1,6 Mrd. Euro an den IWF zurückzahlen, was das Land angesichts leerer Kassen überfordern dürfte.

Der Athener Chefkoordinator Euclides Tsakalotos traf sich am Montagabend mit dem französischen EU-Währungskommissar Pierre Moscovici in Brüssel. Dabei sei es um die Sparmaßnahmen Griechenlands bis Ende 2016 gegangen, hieß es aus Kreisen der Regierung in Athen am Dienstag.

Weiterer Gipfel soll Durchbruch bringen

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident François Hollande und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras wollen diesen Mittwoch in Brüssel erneut versuchen, einen Kompromiss im Streit um die Forderungen der Gläubiger an Griechenland zu finden. Einen Durchbruch habe es bei den Vorgesprächen in Brüssel nicht gegeben, berichtete die griechische Presse.

(ett/APA/AFP/Reuters/DPA)

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