Griechenland wird IWF-Rate am Dienstag nicht zahlen

APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttne
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Es ist das erste Mal, dass ein Land beim Internationalen Währungsfonds in Zahlungsrückstand gerät. Argentinien verspricht indes Griechenland zu unterstützen.

Griechenland wird am Dienstag, den 30. Juni, wie bereits vermutet, die IWF-Kreditrate in Höhe von 1,6 Milliarden Euro nicht zahlen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des IWF, dass ein Land seine Kreditrate nicht begleicht. Unmittelbare Konsequenzen hat dieser Ausfall nicht.

Indes bekräftigt Argentinien seine Solidarität mit Griechenland. "Argentinien hat das bereits selbst mitgemacht", erklärte Regierungschef Anibal Fernández am Montag. Die Investoren warteten nur darauf, Griechenland "auszuplündern", wie sie es auch anderswo getan hätten.

Er sehe bereits "die Schatten der Geierfonds" über Griechenland, warnte der Ministerpräsident. Die Krise in Griechenland sei mitbedingt durch die Sparmaßnahmen, die Athen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) auferlegt wurden.

Argentinien kämpft bis heute mit den Spätwirkungen der Staatsschuldenkrise von 2001. Das Land war um die Jahrtausendwende in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und hatte schließlich einen öffentlichen Notstand ausgerufen. Damals waren Schulden in einer Größenordnung von 100 Mrd. Dollar (89,27 Mrd. Euro) aufgelaufen. Der Großteil der Schuldenlast wurde anschließend durch Umschuldungsvereinbarungen mit den Gläubigern abgetragen. Die Fonds, die in dieses Verfahren nicht einwilligten, werden in Argentinien häufig als "Geierfonds" bezeichnet.

(APA/AFP/Red. )

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