Arbeitslosigkeit in Griechenland geht zurück

People wait outside OAED office in an Athens suburb
People wait outside OAED office in an Athens suburb(c) REUTERS (� John Kolesidis / Reuters)
  • Drucken

Die Arbeitslosenquote sank auf das niedrigste Niveau seit Juni 2012. Auch die Börse in Athen kann sich nach den starken Einbrüchen zu Wochenbeginn stabilisieren.

Griechenland hat trotz der schweren Wirtschaftskrise die Zahl der Arbeitslosen auf das niedrigste Niveau seit Juni 2012 gedrückt. Nach den jüngsten verfügbaren Daten sank die Quote im Mai auf 25 Prozent, wie das Statistikamt Elstat am Donnerstag in Athen mitteilte. Im April waren es noch 25,6 Prozent gewesen. Trotz der Verbesserung ist die Quote noch immer mehr als doppelt so hoch wie in der Eurozone mit 11,1 Prozent.

Die Wirtschaft in dem Ägäisland war im ersten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft und damit nach einer Erholungsphase im vorigen Jahr wieder in die Rezession abgerutscht. Die zur Stabilisierung des Finanzsystems Ende Juni eingeführten Kapitalverkehrskontrollen lasten nun zusätzlich auf der Wirtschaft des Landes. Griechenland verhandelt derzeit mit seinen Geldgebern über ein drittes Rettungspaket.

Im Mittelpunkt stehen dabei am Donnerstag die faulen Kredite der griechischen Banken. Experten schätzten, es ginge um mehr als 120 Mrd. Euro Schulden, die nicht bedient werden, berichtete das Staatsradio. Die Gläubiger fordern von Athen außerdem, Steuererleichterungen für Landwirte abzuschaffen und das Pensionsantrittsalter zu erhöhen. Dazu sollen das Streikrecht gesetzlich beschnitten und die Arbeitsmärkte liberalisiert werden.

Kurse an Athener Börse im Plus

Indes scheint sich vier Tage nach ihrer Wiederöffnung die griechische Börse am Donnerstag zu stabilisieren. Nach einem desaströsen Wochenstart lag der Leitindex Athex  gegen Mittag rund 3,6 Prozent im Plus, nachdem er seit der Wiedereröffnung der Börse am Montag insgesamt rund 20 Prozent verloren hatte. Bankaktien legten am Donnerstag sogar um durchschnittlich knapp 14,7 Prozent zu - sie hatten seit Wochenstart fast 64 Prozent an Wert verloren.

Die Athener Börse hat nach einer fünfwöchigen Zwangspause seit Montag wieder geöffnet. Gleich am ersten Tag rauschte der Athex mehr als 16 Prozent in die Tiefe; auch am Dienstag und Mittwoch schloss die Börse jeweils im Minus

OTE in Verlustzone

Am Montag - dem ersten Handelstag nach gut einem Monat Zwangspause - hatte es an der Athener Börse einen Kurssturz um gut 16 Prozent gegeben. Die Schließung der Börse war Teil der am 29. Juni verhängten Kapitalverkehrskontrollen, die einen Zusammenbruch der griechischen Banken verhindern sollten. Die Griechen hatten in den vergangenen Monaten aus Angst vor einem Bankenkrach mehrere Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben.

Schlechte Nachrichten kommen hingegen vom größten griechischen Telekomkonzern OTE. Das Unternehmen  hat im zweiten Quartal einen Verlust von 3,6 Mio. Euro verbucht - nach einem Gewinn von 69 Mio. Euro vor einem Jahr. Das Unternehmen, an dem die Deutsche Telekom zu 40 Prozent beteiligt ist, verwies am Donnerstag unter anderem auf Einmal-Kosten im Zusammenhang mit Mitarbeiterabfindungen.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.