Juncker: „Können so mit Russland nicht mehr weitermachen“

Juncker
Juncker(c) AFP (ARMIN WEIGEL)
  • Drucken

EU-Kommissionspräsident plädiert für ein besseres Verhältnis zwischen den EU-Staaten und Moskau. „Das ist nicht sexy, aber das muss sein.“

Brüssel/Passau. „Wir müssen uns um ein brauchbares Verhältnis zu Russland bemühen. Das ist nicht sexy, aber das muss sein. Wir können so nicht weitermachen.“ Mit diesen Worten forderte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bei einer Veranstaltung in Passau eine Änderung der gemeinsamen europäischen Politik gegenüber Moskau. Aufgrund des Ukraine-Konflikts könnten beide Seiten zwar nicht zu einem vollkommenen Einvernehmen gelangen, aber sie müssten wieder eine vernünftige Gesprächsbasis etablieren. „Die Russen sind ein stolzes Volk. Man darf sie nicht von der Bildfläche verdrängen, sonst melden sie sich, wie wir gesehen haben, sehr schnell zurück.“

Juncker kritisierte insbesondere die Rhetorik von US-Präsident Barack Obama, der Russland als „Regionalmacht“ abqualifiziert habe. „Man muss Russland anständig behandeln.“ Außerdem wies der Kommissionspräsident Versuche der US-Regierung zurück, der EU eine Linie im Verhältnis zu ihrem größten Nachbarstaat vorzugeben. „Wir können uns unser Verhältnis zu Russland nicht von Washington diktieren lassen. Das geht so nicht.“

Gleichzeitig forderte Juncker aber auch von der russischen Führung unter Präsident Wladimir Putin mehr Entgegenkommen. „Wie sie in Sachen Krim vorgegangen sind und in Sachen Ostukraine, auch das geht so nicht.“ (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Ukraine: Separatisten in Donezk verschieben Wahlen

Die Wahlen wurden auf 20. März 2016 verschoben. Anders als im Falle von Donezk wurde für Luhansk noch kein neuer Wahltag festgelegt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.