In Brüssel werden Gerüchte laut, dass der EU-Parlamentspräsident alle fünf Jahre im Amt bleiben will.
Brüssel. Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, bereitet laut der EU-Nachrichtenplattform Euractiv „in einer diskreten Wahlkampagne“ eine Verlängerung seiner Amtszeit vor. Eigentlich müsste Schulz, so wie es zwischen den großen Fraktionen des EU-Parlaments vereinbart wurde, bereits kommendes Jahr seinen Sessel für einen Christdemokraten räumen. Doch angeblich versucht er, Möglichkeiten auszuloten, wie er weiterhin im Amt bleiben könnte. Unterstützung soll er vom christdemokratischen EU-Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker, erhalten.
Vertreter der Sozialdemokraten im Europaparlament wollten das Gerücht auf Anfrage der „Presse“ nicht bestätigen. Schulz war bei den Europawahlen 2014 als Spitzenkandidat seiner Parteienfamilie angetreten und wollte ebenso wie Juncker Kommissionspräsident werden. Er unterlag, ging aber danach eine enge politische Kooperation mit Juncker ein. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2015)