IWF warnt Briten vor EU-Austritt

(c) Bloomberg (Jason Alden)
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Der Weltwährungsfonds nimmt seine Prognose für Großbritannien zurück – und die Regierung freut sich.

London. Mit starken Worten hat der Internationale Währungsfonds (IWF) vor einem EU-Austritt Großbritanniens gewarnt. Ein Brexit würde „ernsten regionalen und globalen Schaden“ verursachen, erklärte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld bei der Vorstellung des jüngsten Wachstumsberichts seiner Organisation. Die Konjunkturprognose für Großbritannien für dieses Jahr wurde von 2,2 auf 1,9 Prozent zurückgestuft.

Selten wurden schlechte Nachrichten mit solcher Freude aufgenommen. Der britische Schatzkanzler, George Osborne, sprach Dienstagabend von einem „Vorgeschmack auf die schlechten Dinge, die uns bei einem EU-Austritt drohen“. Für die EU-Gegner hingegen meinte einer seiner Vorgänger, Lord Lamont, der IWF habe schon wiederholt „völlig falsche Prognosen“ veröffentlicht.

Nach Ansicht des Währungsfonds hat bereits die Debatte um einen möglichen Brexit nach der Volksabstimmung am 23. Juni für „Unsicherheit unter Investoren“ gesorgt. Großbritannien ist auf ausländische Investoren angewiesen. Wie sich die Handelsbeziehungen nach einem Ausstieg aus der Union gestalten würden, sieht der IWF als „bedeutenden Risikofaktor“. (gar)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2016)

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