Die Abgeordneten der Regierungsparteien stimmten vor allem für weitere Steuererhöhungen. Sie sind Voraussetzung für weitere Hilfskredite.
Das griechische Parlament hat ein Gesetzespaket mit neuen Sparmaßnahmen gebilligt, die die internationalen Gläubiger zur Voraussetzung für die Freigabe weiterer Hilfskredite gemacht haben. 153 Abgeordnete der Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras votierten am Sonntagabend in Athen für die Vorhaben, wie das Staatsradio berichtete.
Die Oppositionsparteien stimmten nach einer zweitägigen Parlamentsdebatte geschlossen mit 145 Stimmen gegen die Maßnahmen, mit denen zahlreiche Steuern und Abgaben eingeführt beziehungsweise erhöht werden sollen.
Griechenland: Fast alles wird teurer
Das Paket, das 1,8 Milliarden Euro in die Staatskassen spülen soll, ist Teil der Vereinbarung Griechenlands mit seinen internationalen Gläubigern, insgesamt 5,4 Milliarden Euro einzusparen - nur so kann das pleitebedrohte Land mit weiterer finanzieller Unterstützung rechnen. Vorab besonders umstritten war die "automatische Schuldenbremse", die in Kraft tritt, wenn Griechenland mittelfristig die vorgegebenen Sparziele verfehlt.
Unter anderem wegen monatelanger Streiks der Anwälte und anderer Juristen sind mehr als 700.000 Verfahren offen. Die Abarbeitung der Fälle soll bis zu zehn Jahren brauchen.
Die Bürger schulden dem Staat 87 Mrd. Euro. Der Fiskus kann nur noch 45 Prozent des Volumens laut Tarif eintreiben. Ein Grund: die sehr ungleich verteilte Last.