EU bremst den Ausbau der Erneuerbaren

Die EU-Kommission legt Fokus auf Energiesparen.

Brüssel. Mehr Geld für Energiesparen und weniger Förderung für den Ökostromausbau. Das ist der Succus des 1000-seitigen EU-Energiepakets, das Brüssel am gestrigen Mittwoch vorgelegt hat. Mit diesem Bündel an Vorschlägen und Richtlinien will die EU-Kommission sicherstellen, dass die Klimaziele der Union erreicht werden. Die EU will 2030 um 40 Prozent weniger Treibhausgase emittieren als 1990.

Der Ausbau von erneuerbaren Energieträgern ist auf dem Weg dahin offenbar nicht mehr oberste Priorität. Die Förderungen für Ökostrom sollen eher sinken, der vor allem in Deutschland umstrittene Einspeisevorrang soll fallen, bei dem Ökostrom im Stromnetz bevorzugt wird. Das soll aber nur für künftige Installationen und auch nicht für kleine Anlagen wie die Solaranlage auf dem Einfamilienhaus gelten. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) und Vertreter der heimischen Ökostrombranche zeigten sich vom EU-Papier enttäuscht. „Fällt der Einspeisevorrang für Erneuerbare, funktioniert die Energiewende nicht“, so Rupprechter.

30 Prozent weniger Energie

Brüssel legt den Fokus stattdessen auf das Thema Energieeffizienz. Bis 2030 sollen 30 Prozent weniger Energie verbraucht werden. Bisher galt ein 27-Prozent-Reduktionsziel. Die billigste und sauberste Energiequelle sei diejenige, die nicht produziert oder genutzt werde, erklärte die EU-Kommission dazu. Bestes Werkzeug dafür bleibt die Ökodesign-Richtlinie der EU, womit sie Herstellern Vorgaben für möglichst sparsame Geräte macht. Zudem soll mehr Geld in die Sanierung und Dämmung von Häusern fließen. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.12.2016)

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