Europarat: Muslime werden stigmatisiert

Europarat: Muslime werden stigmatisiert
Europarat: Muslime werden stigmatisiertSymbolbild: Verschleiherte Frau (c) Bilderbox
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Der Menschenrechts-Experte des Europarats, Thomas Hammarberg, erkennt eine "wachsende Intoleranz" gegenüber Muslimen in Europa. Ursache dafür seien populistische Debatten in europäischen Ländern.

Der Menschenrechts-Beauftragte des Europarats hat die wachsende Intoleranz gegenüber Muslimen in Europa und die Stigmatisierung des Islam durch populistische Debatten in einigen europäischen Ländern verurteilt. Umfragen zeigten, dass Muslime und die islamische Kultur ein "schlechtes Bild" hätten und dieses zu Angst und Misstrauen führe, erklärte Thomas Hammarberg am Donnerstag in Straßburg.

Diskriminiert am Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich

Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Deutschland, in der sich mehr als 58 Prozent der Befragten für eine Einschränkung der Religionsausübung für Muslime ausgesprochen hatten, zeige eine ablehnende Haltung zur Religionsfreiheit für eine bestimmte Gruppe.

Hammarberg verurteilte die Diskriminierung von Muslimen vor allem auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich. Zugleich prangerte er die "Trägheit oder Verwirrung" der demokratischen Parteien in Europa an. Diese seien Kompromisse eingegangen, die "Vorurteilen und offener Fremdenfeindlichkeit" Legitimität verschafft hätten. Mit Blick auf die deutsche Integrationsdebatte sagte Hammarberg, dass Integration "keine Einbahnstraße" sei, sondern ein Prozess, der auf gegenseitigem Verständnis beruhe.

(APA)

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