Vorerst kein Plastiksackerl-Verbot in Österreich

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Minister Berlakovich beobachtet die Länder mit strikten Vorgaben und forciert Alternativprodukte zum Plastik. In einigen Supermärkten gibt es jetzt schon Sackerln aus Kartoffelstärke, die verrottbar sind.

Wien/c.d. Einem Verbot von einzelnen Kunststoffverpackungen wie etwa Plastiksackerl kann Umweltminister Nikolaus Berlakovich nichts abgewinnen. Dabei ist auch der österreichische Konsum diesbezüglich kein geringer. An die 7000 Tonnen werden pro Jahr in Umlauf gebracht. Etwa 350 Millionen Sackerln landen im Müll. Wobei nur ein Teil davon in Verbrennungsanlagen vernichtet wird. Der große Rest kommt auf die Deponie und ist zäh. Er verrottet nicht.

„Ich begrüße jede Maßnahme, die zu mehr Ökologie führt“, so Berlakovich zur „Presse“. Allerdings baut er dabei auf das Umweltbewusstsein der Konsumenten und auf alternative Produkte. In einigen Supermärkten gibt es jetzt schon Sackerln aus Kartoffelstärke, die verrottbar sind. Und wo es keine Wahl beim Material gibt – zum Beispiel bei den dünnen Plastiksackerln in den Obst- und Gemüseabteilungen – hofft man auf alternatives Verhalten. Obst kann schließlich auch ohne Verpackung im Einkaufswagen liegen. Die dünnen Plastiksäcke sind deshalb so besonders gefährlich, weil sie von Deponien leicht verblasen werden und in der Folge zur Belastung für die Umwelt werden.

Die Grünen brachten diesen Sommer einen Entschließungsantrag im Parlament ein, der bis Jahresende ein Maßnahmenpaket gegen Plastiksackerln urgiert. Darin wird auf Verbote in anderen Ländern verwiesen und eine Kennzeichnungspflicht für die unterschiedlichen Kunststoffe gefordert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2010)

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