EU-Schutzschirm für kranke Bienen und ihre Imker

EUSchutzschirm fuer kranke Bienen
EUSchutzschirm fuer kranke Bienen(c) APN (Axel Heimken)
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Ohne Ausbau des Förderprogramms für Bienen ist auch die Landwirtschaft in Gefahr. 40 Prozent des Honigs in der EU werden bereits importiert.

Strassburg/C.d. Die Sterblichkeitsrate der Bienen nimmt rasant zu. Im selben Ausmaß sinkt die Zahl der Imker. Was nicht nur für Honigfreunde ein bedrohliches Szenario ist. Denn immerhin hängen in Europa 76 Prozent der Nahrungsmittelerzeugung und 84 Prozent aller Pflanzenarten vom Bestäuben durch Bienen ab. Ein Umstand, der nun sogar das Europaparlament auf den Plan ruft.

In einer aktuellen Entschließung fordert es die EU-Kommission dazu auf, in der Landwirtschaftsförderung ab 2013 mehr Hilfe für die Honigproduzenten vorzusehen. Gleichzeitig soll mehr Geld in die Erforschung der Ursachen von Bienenkrankheiten und in Maßnahmen dagegen investiert werden. Gefragt sind vor allem Mittel gegen die Varroa-Milben. Außerdem sollen die Imker geförderte Tierarzneimittel bekommen.

Misstrauisch machen die Abgeordneten auch die bisherigen Forschungsarbeiten. Man fordert daher unabhängige Studien, um sicherzustellen, dass die Wirkung gentechnisch veränderter Getreidesorten und von Pflanzenschutzmitteln auf bestimmte Bienenarten geprüft wird. Bei der Zulassung von Pestiziden soll das Risiko für die Bienen vermehrt berücksichtigt werden.

Zudem wünscht sich das EU-Parlament strengere Vorschriften für die Herkunfts- und Reinheitsbezeichnung von Honig. Immerhin werden bereits 40 Prozent des Honigs in der EU importiert. Fälschungen und minderwertige Ware nehmen zu.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2010)

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