Österreicher halten ihre Politiker für besonders korrupt

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Eine Mehrheit der Österreicher glaubt, dass Fälle wie jener von Ernst Strasser "öfters" vorkommen. Drei von vier Landsleuten fühlen sich zudem in ihren Anliegen nicht ausreichend vertreten.

Die Österreicher halten einer aktuellen Umfrage zufolge nicht besonders viel von ihren Politikern. In einer Studie des Humaninstituts geben 62 Prozent der Befragten an, dass ihrer Meinung nach Österreichs Politiker für Korruption besonders empfänglich sind. Nur 21 Prozent sind nicht dieser Auffassung.

Dass der Fall des inzwischen zurückgetretenen ÖVP-Delegationsleiters im Europaparlament, Ernst Strasser, eine Ausnahme ist, glauben die Österreicher nicht. 53 Prozent der Befragten meinen, dass dies "öfter" vorkommt, und für weitere 24 Prozent ist dies sogar "fast die Norm". Nur 19 Prozent geben an, dass dies "selten" vorkommt und für gar nur vier Prozent ist es "ein Einzelfall".

Mehrheit fühlt sich nicht gut vertreten

Von ihren zuständigen Mandataren fühlen sich 79 Prozent in ihren Anliegen nicht ausreichend vertreten. Nur acht Prozent halten sich für ausreichend vertreten von ihren Abgeordneten. 73 Prozent glauben, dass Korruption mit strengeren Kontrollen zu vermeiden wäre. 58 Prozent meinen, dass dies mit strengeren Strafen möglich wäre und 51 Prozent sind der Auffassung, dass Korruption überhaupt nicht zu vermeiden ist. Die Anfälligkeit für Korruption ist für 78 Prozent eine Charaktersache, für 70 Prozent liegt sie schlicht am System.

Das Humaninstitut hat für die Umfrage Anfang dieser Woche österreichweit 850 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

(APA)

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