Etwa zwölf Millionen Roma leben in den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Es handelt sich um die größte ethnische Minderheit Europas. Immer wieder kommt es vor allem in osteuropäischen Ländern zu Konflikten. In Bulgarien hat es zuletzt schwere Anti-Roma-Unruhen gegeben.
(c) AP (Vadim Ghirda)
Zahlreiche Roma geben aus Angst vor einer Stigmatisierung als „Zigeuner“ zwar die Nationalität des Heimatlandes, nicht aber ihre Volksgruppe an. Insofern bleibt die genaue Anzahl der Bevölkerung unklar.
(c) APA-Grafik (M.Schmitt)
Roma besitzen besondere Schutzrechte in Europa: Der Europarat hat das "Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten" geschlossen. Es verpflichtet die Staaten, nationale Minderheiten vor Diskriminierung und Gewalt zu schützen und sie in Bildung, Kultur und Medien zu fördern.
(c) AP
In den vergangenen Jahren hat sich die Lage der ethnischen Minderheit in der EU verschlechtert. Vor allem die Schul- und Weiterbildung müsste dringend mehr gefördert werden. Der Anteil von Schulabbrechern ist bei Roma Kindern besonders groß, oftmals ist dies auf soziale Ausgrenzung zurückzuführen.
(Gyula Toth)
Das Vorurteil vom "fahrenden Volk" stimmt nur bedingt: Rund 95 Prozent der Roma sind sesshaft.
(c) EPA
Ursprünglich stammen die Roma aus Indien. Im 11. Jahrhundert setzte aufgrund der muslimischen Eroberung Indiens eine Auswanderungswelle Richtung Europa ein. Bis zum 16. Jahrhundert verteilten sich die Roma über den europäischen Kontinent. In Mitteleuropa wurde die Volksgruppe als Sinti, in Osteuropa als Roma bezeichnet. Ein großer Teil der Minderheit zog lange Zeit von Ort zu Ort und lebte von mobilen Gewerben.
(c) APA (Silvia Schober)
Die Vorurteile gegen Roma haben in der europäischen Gesellschaft eine lange Tradition. Während des Nationalsozialismus erreichte die Verfolgung jedoch ihren Höhepunkt. Insgesamt wurden während der NS-Gewaltherrschaft rund 500.000 Angehörige der Minderheit getötet. Im Bild: Vertreter der Roma besuchen das ehemalige Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau für Gedenkfeierlichkeiten. In dem extra für Roma und Sinti eingerichteten 'Familienlager für Zigeuner' kamen etwa 23.000 Roma und Sinti zwischen den Jahren 1943 und 1944 ums Leben.
(c) EPA (Jacek Bednarczyk)
In Österreich leben etwa 20.000 bis 27.000 Roma. Am 4. Februar 1995 wurden in Oberwart vier junge Roma durch ein rassistisch motiviertes Bombenattentat ermordet. Erst infolge der dadurch ausgelösten medialen Aufmerksamkeit ist das öffentliche Bewusstsein für die Probleme der diskriminierten Minderheit in Österreich gewachsen. Seit dem 16. Dezember 1993 sind die Roma in Österreich als Volksgruppe gesetzlich anerkannt. Trotz verschiedener Maßnahmen leiden die Roma aber dennoch unter Arbeitslosigkeit und mangelnder Integration.
(c) APA (Ulrich Schnarr)
Roma in Europa
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.