Türkei kritisiert Athen wegen Grenzzaun

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Der türkische Europaminister sieht sein Land als Verbindung zwischen West und Ost. Es sei jetzt „nicht die Zeit, über neue Mauern zu diskutieren. Man sollte besser daran arbeiten, neue Brücken zu bilden.

Athen/Ag./Aga. In dieser Woche haben die Bauarbeiten für den umstrittenen Grenzzaun Griechenlands zur Türkei begonnen, doch das Projekt sorgt weiter für großen Wirbel. Der türkische Europaminister, Egemen Bagis, sagte am Donnerstag, der Zaun sei ein Symbol für die Trennlinie zwischen der EU und den Drittstaaten.

Es sei jetzt „nicht die Zeit, über neue Mauern zu diskutieren. Man sollte besser daran arbeiten, neue Brücken zu bilden – zwischen verschiedenen Sichtweisen, verschiedenen Kulturen und verschiedenen Ländern“, betonte der Minister gegenüber dem „Euobserver“, Bezug nehmend auf die Berliner Mauer, die einst eine Grenze zwischen Westeuropa und dem sowjetischen Block gebildet hatte.

Brücke zwischen West und Ost

Hingegen wolle die Türkei eine Brücke zwischen West und Ost bilden. Ein Beitritt des islamischen Landes zur EU würde gleichsam eine Verbindung der Völker bedeuten, so Bagadis.

Auch die EU-Kommission hat Griechenland wegen der Errichtung des Grenzzauns gegen illegale Einwanderer scharf kritisiert. Innenkommissarin Cecilia Malmström hat Athen Geld aus dem EU-Fonds für den Bau verweigert, der etwa drei Millionen Euro kosten soll.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2012)

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