Werthmann: "Ich wäre todunglücklich bei den Neos"

Angelika Werthmann
Angelika WerthmannAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Spitzenkandidatin des BZÖ sieht sich nicht als "zweite Wahl". Wichtig ist ihr "freies Denken", kämpfen will sie gegen Jugendarbeitslosigkeit.

Die BZÖ-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl, Angelika Werthmann, sieht besonderen Handlungsbedarf bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und den "maroden Staaten". "Zweite Wahl" ist das BZÖ für Werthmann, die sich ursprünglich als Spitzenkandidatin des Liberalen Forums ins Spiel brachte und bei den Neos andocken wollte, nicht, wie sie am Freitag sagte.

Der Rückzug von Ulrike Haider-Quercia von der Spitzenkandidatur für das BZÖ habe sie "menschlich betroffen" gemacht. Schwer sei ihr die Entscheidung, statt ihr als Listenerste anzutreten, aber nicht gefallen. "Ich habe mich nie als zweite Wahl gefühlt", betonte sie.

Auch dass sie sich aus der Vorwahl für eine Neos-Kandidatur zurückgezogen hatte, was sie mit dem Vorwurf des "Stimmenkaufs" begründete, bereut sie nicht: Es sei ein "Mega-Skandal, wie die Leute getäuscht worden sind", wenn man sich überlege, wofür Neos bei der Nationalratwahl gewählt worden seien, "und was heute daraus geworden ist", sagte sie. Kritik übte sie an deren Forderungen nach einer europäischen Armee, den "Vereinigten Staaten von Europa" oder Privatisierungen. "Heute wäre ich todunglücklich bei Neos", zeigte sie sich überzeugt.

"Freies Denken steht an oberster Stelle"

Sie selbst sei ihren Werten "immer treu geblieben", erklärte Werthmann, die ursprünglich für die Liste Hans-Peter Martin ins EU-Parlament eingezogen war. "Das freie Handeln des Menschen, das freie Denken des Menschen, das steht für mich an oberster Stelle." Die Liste Martin sei "ein tolles Projekt, hinter dem ich sicher gestanden bin" gewesen. Dass Hans-Peter Martin "schlussendlich an seinen eigenen hehren Werten gescheitert zu sein scheint", sei "tragisch".

Im EU-Parlament will sich Werthmann für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und die Situation der Generation 50+ einsetzen. Ein Austritt aus dem Euro käme für sie infrage, sollte sich bestätigen, "dass Frankreich im Prinzip die 100 Prozent-Verschuldung anstrebt", wie das BZÖ "aus verlässlicher Quelle" erfahren haben will. Außerdem wünscht sie sich "wesentlich mehr Kompetenzen" für das EU-Parlament und die Einbindung der Bürger durch mehr direkte Demokratie. Welcher Fraktion sie sich dort zukünftig anschließen würde, will sie erst nach der Wahl entscheiden.

(APA)

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