Wilders: Niedrige Beteiligung schuld an Wahlschlappe

(c) REUTERS (MICHAEL KOOREN)
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Der Rechtspopulist wurde nur Vierter, die europafreundliche D66 gewann die Wahl.

Den Haag/Wien. Die Enttäuschung stand dem Rechtspopulisten Geert Wilders ins Gesicht geschrieben, als er seine Wahlniederlage eingestand: Der Chef der niederländischen Freiheitspartei (PVV) hat bei dieser EU-Wahl nur 12,2 Prozent der Stimmen errungen und landete damit auf dem vierten Platz. Wilders erklärte den Verlust von knapp fünf Prozent gegenüber 2009 mit der geringen Wahlbeteiligung von 37 Prozent in den Niederlanden. „65 Prozent unserer Wähler blieben zu Hause“, sagte er.
Nach den Prognosen des niederländischen Fernsehens ist die proeuropäische linksliberale Partei D66 der große Gewinner. Sie lag mit 15,6 Prozent knapp vor den Christdemokraten (15,2 Prozent). D66-Fraktionschef Alexander Pechtold sprach von einem „überzeugenden Votum für Europa“. Auch Außenminister Frans Timmermans begrüßte, dass sich zwei Drittel der Wähler für Europa ausgesprochen hätten.
Die rechtsliberale Partei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte kam mit leichten Gewinnen auf 12,3 Prozent und auf Platz drei. Ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner, die Partei für die Arbeit (PvdA), büßte dagegen fast drei Prozentpunkte auf 9,4 Prozent ein. Die Sozialdemokraten liegen knapp hinter den Sozialisten. Diese sehr europakritische linke Partei gewann etwa drei Prozent und kam diesmal auf zehn Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag mit 37 Prozent etwa ebenso hoch wie bei der Europawahl vor fünf Jahren. Die niederländischen Bürger waren gemeinsam mit den Briten die ersten unter den 28 Mitgliedstaaten, die am vergangenen Donnerstag zur Urne gerufen wurden. Die Niederlande stellen insgesamt 26 Abgeordnete in dem 751 Mandate zählenden EU-Parlament. (ag.)

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