FP-Königshofer: "Warme Brüder, Klosterschwuchteln"

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FPÖ-Königshofer: "Warme Brüder und Klosterschwuchteln"Kardinal Christoph Schönborn (c) APA (Robert Jäger)
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Ein Offener Brief des Tiroler Freiheitlichen Königshofer an Kardinal Schönborn regt auf. Schönborn solle "sich besser um warme Brüder und Klosterschwuchteln kümmern" als um Rosenkranz.

Mit einem Offenen Brief hat der freiheitliche Abgeordnete Werner Königshofer am Dienstag auf Kritik von Kardinal Christoph Schönborn an der blauen Bundespräsidentschafts-Kandidatin Barbara Rosenkranz reagiert. Die Wortwahl in dem Schreiben ist ausgesprochen deftig. Königshofer, der die Echtheit der E-Mail bestätigte, meinte: "Das steht ihm nicht zu."

Homophobe Aussagen

"Als Katholik halte ich Ihre Einmischung in den angehenden Bundespräsidenten-Wahlkampf nicht nur für unzulässig sondern auch für peinlich und beschämend", heißt es in dem Brief. Weiters schreibt Königshofer: "Gerade jetzt, wo unzählige Mißbrauchsfälle (sic!) innerhalb der katholischen Kirche an das Tageslicht kommen, sollten Sie sich besser um ihre 'warmen Brüder', Klosterschwuchteln und Kinderschänder kümmern, statt eine 10-fache Mutter verbal anzugreifen, die ihre Kinder behütet, beschützt und zu anständigen Menschen erzogen hat."

Der Mandatar verteidigt die Ausdrucksweise: "Sonst schreibts ja nichts darüber. Man meint es nicht so deftig, aber er soll sich ein bissl zurückhalten und über Dinge in seinem Bereich nachdenken und sich nicht dort einmischen." Schließlich gebe es eine Trennung zwischen Kirche und Staat, so Königshofer.

Der Tiroler Abgeordnete verwies im Brief auch auf den amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer. Dieser habe im Oktober 2004 das Gefangenenhaus in Wien Josefstadt besucht und dabei die "afrikanischen Drogenhändler" mit Handschlag und den Worten "Nice to see you here in Vienna" begrüßt. "Dazu hat man bezeichnenderweise keinen Kommentar von Ihnen gehört, obwohl es um unsere Kinder geht, die von solchen Verbrechern vergiftet werden."

Königshofer für verächtliche Aussagen bekannt

Kardinal Schönborn hatte sich am Freitag von Rosenkranz distanziert. "Wenn sich jemand für ein hohes Amt in diesem Land bewirbt und in der Frage des NS-Verbotsgesetzes oder in der Frage der Shoah einen Spielraum offen lässt, dann ist so jemand für mich persönlich nicht wählbar", hatte er bei einer Pressekonferenz erklärt.

Königshofer ist bereits bekannt dafür, dass er sich bei seiner Wortwahl nicht unbedingt zurückhält. So hatte er Anfang des Jahres den grünen Landtagsabgeordneten Gebi Mair in einem Internetposting als "Landtagsschwuchtel" bezeichnet.

Massive Kritik an Königshofer-Aussagen

Indes wird Königshofer von mehreren Seiten kritisiert - allen voran von seiner eigenen Partei. Königshofer habe sich im Ton vergriffen, sagte der freiheitliche Generalsekretär Herbert Kickl. Auch der Tiroler FPÖ-Obmann Gerald Hauser äußerte sich kritisch zu der verbalen Attacke. Bundeskanzler Werner Faymann ist entsetzt und sagt: "es ist beschämend".

(APA)

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