Rosenkranz vs. Gehring: "Da sind wir schon miteinand"

Rosenkranz Gehring sind schon
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Auf ATV sind am Mittwoch die beiden Fischer-Herausforderer zum zweiten Duell angetreten. Rosenkranz und Gehring schienen über weite Strecken einig. Böse Worte gab es für die Medien.

Duellierten sich "Christ" Rudolf Gehring und FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz bei ihrer ersten Konfrontation mit dem - abwesenden - Heinz Fischer, so war das Duell in ATV "Am Punkt" am Mittwoch eines mit den Medien. Besonders Barbara Rosenkranz warf Zeitungen und TV "unlautere Methoden" und "Manipulation" vor. Sie würden immer wieder falsch zitiert, klagten sowohl Gehring als auch Rosenkranz.

"Es ist dem Zuschauer anzuraten, jedes Wort anzuzweifeln", meinte die FP-Kandidatin gar bissig, als Moderatorin Sylvia Saringer Rosenkranz' Rede bei der Sonnwendfeier der rechtsextremen "Österreichischen
Landsmannschaft" thematisierte. "Sie sind falsch informiert" maßregelte Gehring die Moderatorin, als sie ihm partout nicht glauben wollte, dass er sein "Gott schütze Österreich" nicht in der Kirche gesagt habe.

Stochern in bekannten Themen

Schaumgebremst, sprunggehemmt: So analysierte Politikberater Thomas Hofer live die Performance von Barbara Rosenkranz. Das konnte für die gesamte Debatte gelten. Statt die Kandidaten zum Duell zu animieren, stocherte Moderatorin Saringer in bekannten Themen herum.

So identifizierte sie Gehring als "christlichen Fundamentalisten", weil er die Bibel als "fehlerfrei und ohne Widersprüche" betrachte. Gehring wehrte sich gegen die "negative Konnotation": "Jeder Politiker soll ein Fundament haben." Mit Rosenkranz erörterte Saringer deren Geschichtsverständnis. Auf bereits unzählige Male gestellte Fragen zum Thema Verbotsgesetz und Co. reagierte Rosenkranz mit wortwörtlich bekannten Repliken.

"Da sind wir schon miteinand"

Gegen den amtierenden Präsidenten setzte es die eine oder andere bekannte Spitze - er sei passiv, ein Mann des Apparats, habe Angst vor dem Volk. Die beiden tatsächlichen Duell-Gegner Rosenkranz und Gehring waren sich indessen über weite Strecken einig.

"Da sind wir schon miteinand", meinte der "Christen"-Kandidat beim Thema Familie. Auch, was homosexuelle Partnerschaften, Amtsverständnis des Bundespräsidenten oder Islamisierung betraf, lagen Rosenkranz und Gehring weitgehen auf einer Linie. Für Gehring schien das auch wenig problematisch: "Je mehr sich dafür einsetzen, desto besser für unser Land." Eine Abgrenzung nahm er, der Seite an Seite mit FP-Chef Heinz-Christian Strache gegen ein islamisches Kulturzentrum kämpfte, dann doch vor: "Ich hätte nie vor, der FPÖ beizutreten."

Zwei Davids ohne Waffen

Politikberater Hofer stellten den beiden Hofburg-Kandidaten nach der Diskussion ein vernichtendes Zeugnis aus. Sie wirkten wie "zwei Davids, die versuchen, dem Goliath Fischer eines auszuwischen", meinte er. "Beide sind nur leider ohne Waffen angetreten."

(beba)

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