Wählerstromanalyse: FPÖ-Wähler blieben daheim

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Waehlerstromanalyse FPoeWaehler blieben daheim(c) Clemens Fabry
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63 Prozent all jener, die bei der Nationalratswahl für die FPÖ votiert hatten, sind bei der Präsidentschaftswahl daheimgeblieben. Auch die Hälfte der ÖVP-Wähler ging am Sonntag nicht zur Wahl.

Der große "Sieger" der Hofburg-Wahl sind die Nichtwähler: Die Wahlbeteiligung hat mit 49,2 Prozent einen historischen Tiefststand erreicht. Vergleicht man mit der Nationalratswahl 2008, so sind die FPÖ-Wähler am stärksten ins Lager der Nichtwähler gewechselt. Laut ORF/SORA-Wählerstromanalyse sind 63 Prozent all jener, die bei der Nationalratswahl für die FPÖ votiert hatten, bei der Präsidentschaftswahl daheimgeblieben.

Nur 25 Prozent der ehemaligen FPÖ-Wähler votierten diesmal für die von der Partei nominierte Kandidatin Barbara Rosenkranz. Weitere elf Prozent wechselten ins Lager von Heinz Fischer, zwei Prozent gaben Christen-Kandidat Rudolf Gehring ihre Stimme.

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Die ÖVP-Wähler von 2008 teilten sich fast je zur Hälfte ins Lager der Nichtwähler (46 Prozent) sowie in Richtung Fischer (44 Prozent) auf. Weitere sechs Prozent der ehemaligen ÖVP-Wähler wanderten ins Lager von Christen-Kandidat Rudolf Gehring, nur vier Prozent Richtung FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz.

SPÖ-Wähler: 83 Prozent votierten für Fischer

Von den SPÖ-Wählern der letzten Nationalratswahl entschieden sich 83 Prozent für Fischer, zwölf Prozent blieben den Urnen fern. Vier Prozent wechselten ins Lager der FPÖ und ein Prozent entschied sich für Gehring.

Stark profitiert haben dürfte Fischer auch vom Wahlaufruf der Grünen: 83 Prozent der Grün-Wähler von 2008 votierten diesmal für das amtierende Staatsoberhaupt; 14 Prozent blieben diesmal zu Hause und jeweils zwei Prozent gingen ins Lager von Rosenkranz bzw. Gehring.

Stark ins Lager der Nichtwähler abgewandert sind auch die Wähler des BZÖ - das ebenso wie die Grünen keinen Bewerber ins Rennen schickte, aber auch keine Wahlempfehlung abgab. 60 Prozent der Orangen von 2008 blieben diesmal daheim. Immerhin 21 Prozent davon votierten aber für die FPÖ-Kandidatin Rosenkranz. 17 Prozent entschieden sich für Fischer.

Betrachtet man die Zusammensetzung des Lagers der Nichtwähler, so macht dort die Gruppe jener, die auch 2004 den Urnen ferngeblieben sind, mit 44 Prozent den größten Anteil aus. Fast ein Fünftel der heutigen Nichtwähler (18 Prozent) machen 2008er-ÖVP-Wähler aus, 17 Prozent ehemalige FPÖ-Wähler. Relativ gut mobilisiert werden konnten offenbar die SPÖ-Wähler der letzten Nationalratswahl: Der "rote" Anteil an den Nichtwählern macht laut ORF/SORA nur fünf Prozent aus - und der "grüne" Anteil sogar nur zwei Prozent. Wenig Interesse an der Wahl hatten laut Wählerstromanalyse hingegen die BZÖ-Wähler von 2008, sie stellen ein Zehntel der jetzigen Nichtwähler.

(APA)

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