Parlamentsumbau beginnt erst nach der Wahl 2013

(c) Clemens Fabry
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Das österreichische Parlamentsgebäude ist mehr als renovierungsbedürftig. Die größten Mängel sehen Bauexperten beim Dach des Gebäudes. Die Sanierung könnte 300 Millionen Euro kosten.

Wien/Ib. Das Dach ist „richtig hinüber“, das Holz droht zu verfaulen, die Brandschutzvorrichtungen lassen zu wünschen übrig: Das österreichische Parlamentsgebäude ist mehr als renovierungsbedürftig. Wann die Sanierungsarbeiten beginnen sollen, ist aber noch unklar – sicher ist nur, dass es erst nach den Nationalratswahlen 2013 so weit sein wird. Denn das Projekt könnte bis zu 300 Millionen Euro kosten. Und die FPÖ wettert schon gegen eine teure Generalsanierung.

Daher hat man den Zeitplan schon mehrmals nach hinten verschoben. Im Herbst soll nun die Generalplanung international ausgeschrieben werden. Der Rechnungshof prüft derzeit, ob die Ausschreibung korrekt formuliert ist – das Ergebnis will er demnächst bekannt geben. Später soll der Rechnungshof die begleitende Kontrolle bei dem Projekt übernehmen.

Ende 2013, Anfang 2014 sollte das Konzept stehen. Der Umbau werde im Idealfall phasenweise stattfinden – „man soll in Modulen entscheiden können“, sagt ein Sprecher von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ). Das bedeutet, dass man dringende Projekte – wie die Barrierefreiheit – umsetzt. Andere Anliegen könne man auf später verschieben.

Doch die Zeit drängt, denn spätestens im Jahr 2015 laufen einige Betriebsgenehmigungen aus. Die größten Mängel sehen Bauexperten beim Dach des Gebäudes: Mit einer Renovierung könne man hier bis zu 60 Prozent an Energiekosten sparen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.07.2012)

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