"Team Stronach für Österreich": Neue Partei will neue Eurozone

Team Stronach fuer oesterreich
Team Stronach fuer oesterreichAPA/HERBERT NEUBAUER
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Nationalratswahl: Am Donnerstag wird Magna-Gründer Frank Stronach seine Partei vorstellen. Zum Schilling will er vorerst nicht zurück.

Wien. Zeitpunkt und Ort standen am Freitag bereits fest, die Location noch nicht ganz: Aber es wird nächsten Donnerstag sein und jedenfalls in Wien. Dann wird Frank Stronach seine Partei der Öffentlichkeit vorstellen. Der Name? Aller Wahrscheinlichkeit nach „Team Stronach für Österreich“, wie „Die Presse“ vom näheren Umfeld des Magna-Gründers erfuhr. Parteifarbe? Rot-Weiß-Rot.

Das zum Teil in Kanada konzipierte Parteiprogramm wurde diese Woche im „Magna Racino“ in Ebreichsdorf, dem Sitz der Partei, einem letzten Feinschliff unterzogen. Über die Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart – manches sickerte aber schon vorab durch. Demnach wird Stronach ein Alternativmodell zur Einheitswährung in der Eurozone vorlegen: Die Euroländer sollen künftig frei konvertierbare Währungen haben, die weiterhin Euro heißen. Es soll also einen Österreich-Euro, einen Italien-Euro usw. geben.
Richtschnur wäre der deutsche Euro – er soll daher deutlich mehr wert sein als etwa der griechische. Der Gedanke dahinter: Ein flexibler Wechselkurs könnte das Ungleichgewicht in der Eurozone ausgleichen. Nur falls dieses Modell nicht durchsetzbar ist, plädiert Stronach für eine Rückkehr zum Schilling. Außerdem wird der 80-jährige Industrielle eine Steuerreform fordern, dessen zentrales Element eine Flat Tax ist.

Unterstützt wird die Stronach-Partei von einem eigens eingerichteten Weisenrat, dessen Meinung in die politische Entscheidungsfindung einfließen soll. Dem Gremium sollen „Fachleute aus allen Lebensbereichen – vom Wirtschaftsprofessor über den Techniker bis hin zum Sportler – angehören“, wie es heißt. Namen werden vorerst keine genannt.

Holt Stronach weitere BZÖ-Mandatare?

Warum Stronach schon jetzt, also ein Jahr vor der Nationalratswahl, an den Start geht? Weil seine Partei möglichst schnell Klubstatus im Parlament erreichen soll, um eine Bühne für den Wahlkampf zu haben. Der ORF zum Beispiel käme wohl nicht umhin, Stronach dann in die TV-„Wahlduelle“ einzuladen.

Diesem Ziel ist der Neo-Politiker schon recht nahe: Zur Klubgründung braucht es fünf Nationalratsabgeordnete. Vier hat Stronach bereits abgeworben: Gerhard Köfer, vormals SPÖ, sowie die Ex-BZÖ-Mandatare Robert Lugar, Erich Tadler und Elisabeth Kaufmann-Bruckberger. Weitere Abgeordnete vom BZÖ könnten folgen, hört man.

("Die Presse" Printausgabe vom 21.9.2012)

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