ÖFB-Cup: Admira und Wr. Neustadt blamieren sich

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oeFBCup Admira Neustadt blamieren(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Wolfgang Jannach)
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In der zweiten Runde scheiterten beide Bundesligisten an unterklassigen Gegnern. Wr. Neustadt verlor in Villach, die Admira in Klagenfurt. Auch die Elf von Toni Polster überraschte.

Wiener Neustadt hat es am Dienstag als ersten der zehn Oberhaus-Klubs im heimischen Cup erwischt. Die Niederösterreicher mussten sich in der 2. Runde auswärts gegen den Regionalligisten Villacher SV hoch verdient 1:3 (0:3) geschlagen geben. "Das war eine Frechheit. So darf man nicht auftreten. So kann man kein Spiel bestreiten", meinte Wiener-Neustadt-Trainer Heimo Pfeifenberger nach der Blamage gegen den Tabellen-Achten der Regionalliga Mitte.

In Villach stand vor 1000 Zuschauern die Fußball-Welt von Anpfiff weg Kopf. Der VSV schnürte den zwei Ligen höher angesiedelten Favoriten ein. Das erste Tor servierten die Wiener Neustädter den Villachern auf dem Silbertablett: Denis Curic fing einen katastrophalen Querpass von Matthias Maak ab und stellte auf 1:0 (4.). Die kalte Dusche weckte die Neustädter aber auch nicht auf. Christoph Martschinko legte den spielstarken Michel Sandic, den darauffolgenden Elfmeter verwandelte Johannes Isopp souverän (38.).

Den sensationellen 3:0-Pausenstand perfekt machte ein herrliches Freistoß-Tor von Sandic ins Kreuzeck (44.). VSV-Tormann Patrick Böck war über eine Stunde lang fast gänzlich arbeitslos, erst der eingewechselte Günter Friesenbichler sorgte für das 1:3 (64.). Dann wurde es für die Villacher nur noch einmal brenzlig, Daniel Pirker rettete aber auf der Linie (78.).

Kärnten war am Dienstag generell kein guter Boden für die Bundesligisten aus Niederösterreich. Nach Wiener Neustadt erwischte es auch die Admira, die sich dem Regionalligisten SK Austria Klagenfurt mit 0:2 nach Verlängerung geschlagen geben musste. Die Treffer vor 600 Zuschauern im Klagenfurter EM-Stadion erzielten Thierry Fidjeu-Tazemeta (117.) und Matthias Dollinger (118.).

Die Admira startete engagiert, Klagenfurt-Goalie Alexander Schenk stand bei einer Chance von Thorsten Schick (2.) sofort im Mittelpunkt. Nach einer halben Stunde fanden die Kärntner besser ins Spiel, kurz vor der Pause vergab Rexhe Bytyci eine gute Kopfball-Chance (44.). Auch nach dem Wechsel hielten die Klagenfurter gut mit. Die Admira hatte Glück, dass es nach Foul von Richard Windbichler an Daniel Lindorfer keinen Elfmeter gab (87.).

In der Verlängerung zeigte Austria-Tormann Schenk eine sensationelle Parade gegen Marcel Sabitzer (100.). Ein Volley-Tor von Tazemeta nach Flanke von Bytyci und ein Freistoß-Treffer von Dollinger ins rechte Kreuzeck machten dann die Sensation perfekt. Dabei haben die Klagenfurter in der laufenden Saison der Regionalliga Mitte noch nicht wirklich überzeugt, nach neun Runden liegt man nur auf Platz sechs.

Austria Wien zittert sich ins Achtelfinale

Die Wiener setzten sich beim Regionalligisten Dornbirn nach 0:1-Rückstand 3:2 durch. Für die Entscheidung sorgte erst ein Kopfballtreffer von Kapitän Manuel Ortlechner in der 84. Minute.

Die Partie begann vor 2.200 Fans mit einem Knalleffekt. Schon in der 2. Minute sorgte Patrick Schäfer per Kopf für das 1:0 für die Dornbirner. Ein Doppelpack von Roland Linz (18., 19.), der in der Liga derzeit keine große Rolle in den Planungen von Austria-Trainer Peter Stöger spielt, brachte die Wiener wieder auf Kurs. Danach schien die Austria alles im Griff zu haben.

Doch der Underdog kam noch einmal zurück: Manuel Honeck traf von der Strafraumgrenze zum 2:2-Ausgleich (68.). Für Erleichterung bei den Gästen sorgte schließlich Ortlechner. Der aufgerückte Kapitän setzte einen wuchtigen Kopfball aus 13 Metern ins rechte Eck (84.). "Ich bin nicht überrascht, dass es ein schweres Spiel war. Das war ein ganz normales Cupspiel. Solche Mannschaften sind gut organisiert und top eingestellt. Das war ein weiterer kleiner, schwerer Schritt Richtung Cupsieg", meinte Austria-Coach Stöger.

Salzburg siegt mit einiger Mühe

Titelverteidiger Salzburg setzte sich beim Regionalligisten Stegersbach mit 3:1 (0:0) durch. Die Tore erzielten Georg Teigl (49.), Jonathan Soriano (56.) und Stefan Maierhofer (85.) bzw. Daniel Siegl für Stegersbach (60.).

Die Salzburger waren praktisch in Bestbesetzung angetreten. Lediglich die Mittelfeldspieler Valon Berisha und Christoph Leitgeb erhielten im Vergleich zum 1:0-Sieg am Samstag im Ligaschlager bei Tabellenführer Austria eine Pause. Dazu ersetzte Ex-Kapitän Eddie Gustafsson im Tor Stammkeeper Alexander Walke.

Die Bullen waren von Beginn an feldüberlegen, taten sich gegen die aufopfernd kämpfenden Burgenländer vor der Pause aber sehr schwer. Stegersbach verteidigte geschickt, fand selbst einige Halbchancen vor. Bei einer guten Gelegenheit von Michael Thek musste Gustafsson eingreifen (33.).

Nach Seitenwechsel brach ausgerechnet der für Austria-Goldtorschütze Berisha ins Team gerückte Teigl den Bann. Der 21-Jährige traf mit einem platzierten Distanzschuss aus 20 Metern ins linke Eck. Soriano legte nach, nachdem er die halbe Abwehr umkurvt hatte. Für das schönste Tor des Abends sorgte aber Stegersbachs Siegl, der den Ball von der Strafraumgrenze ins lange Kreuzeck schupfte.

Der Tabellenneunte der Regionalliga Ost schöpfte noch einmal Hoffnung, eröffnete den Salzburgern dadurch aber weitere Großchancen. Kopfbälle von Havard Nielsen (66.) und Ibrahim Sekagya (71.) wurden ebenso auf der Linie geklärt wie ein Schuss von Teigl (82.). Nielsen hatte zuvor bereits die Latte getroffen (51.), im Finish sorgte der eingewechselte Maierhofer dann für die Entscheidung.

Okotie-Hattrick reicht Sturm locker

Sturm Graz gab sich beim Regionalligisten Schwechat trotz schwacher Anfangsphase keine Blöße. Ein lupenreiner Hattrick von Stürmer Rubin Okotie (49., 64., 66.) brachte die Grazer auf die Siegerstraße. Die eingewechselten Imre Szabics (78.) und Manuel Weber (80.) sorgten letztlich noch für klare Verhältnisse. Einziger Wermutstropfen war eine Knöchelverletzung, die sich Verteidiger Michael Madl nach der Pause bei einem geblockten Schuss nach der Pause zuzog.

Wallner rettet Wacker

Wacker Innsbruck musste wie bereits in der ersten Runde zittern. Die Innsbrucker setzten sich beim Regionalligisten Sollenau in Niederösterreich erst nach Verlängerung mit 5:1 (1:1,1:1) durch. Ein Hattrick von Stürmer Roman Wallner brachte die Entscheidung (92., 94., 105.). Für den Endstand sorgte der eingewechselte Alexander Fröschl (110.).

Zuvor hatten Christoph Saurer für Innsbruck (13.) bzw. Slaven Lalic mit einem direkt verwerteten Corner für Sollenau (20.) getroffen. Die Tiroler verzeichneten durch Carlos Merino vor der Pause einen Stangenschuss (37.), waren aber nicht wirklich spielbestimmend.

Erst in der Verlängerung brach Wallner mit einem sehenswerten Tor ins kurze Kreuzeck den Bann, sorgte zwei Minuten später auch für die Entscheidung. Schon in der ersten Runde hatten die Innsbrucker zittern müssen. Mitte Juli setzte sich das Bundesliga-Schlusslicht nach 120 torlosen Minuten erst im Elfmeterschießen beim Regionalligisten Gratkorn durch.

Polster-Elf überrascht

Der von Toni Polster betreute SC Wiener Viktoria sorgte ebenfalls für eine große Überraschung. Der Stadtligist setzte sich gegen den Erste-Liga-Klub Kapfenberger SV mit 4:1 im Elfmeterschießen durch. Nach 90 Minuten war es 2:2 gestanden, nach der Verlängerung 3:3.

Die Gastgeber erwischten vor rund 700 Zuschauern einen optimalen Start und gingen durch Milosavljevic (6.) und Gordon (31.) schnell mit 2:0 in Führung. Die Polster-Truppe kämpfte auf dem Kunstrasenplatz aufopferungsvoll gegen den zwei Spielklassen höher engagierten Gegner, beschränkte sich dabei allerdings nicht ausschließlich aufs Verteidigen, sondern setzte auch in der Offensive immer wieder Nadelstiche.

Dennoch bekamen die Steirer die Partie nach rund einer Stunde besser in den Griff, schafften den Ausgleich aber nur dank einer gehörigen Portion Glück. Ramos traf in der 74. Minute aus abseitsverdächtiger Position, vier Minuten später schlug sich Viktoria-Goalie Safin eine Freistoßflanke ins eigene Tor.

Nachdem in der Verlängerung Kapeller (94.) beziehungsweise Elsneg (100.) getroffen hatten, versagten den Kapfenbergern im Elfmeterschießen die Nerven. Sencar scheiterte an Goalie Safin, danach schoss Standfest über die Querlatte - sehr zur Freude von Polster. "Es ist unfassbar, dass wir gewonnen haben, das ist eine Riesensensation. Wenn man bedenkt, dass wir drei Spieler wegen Verletzungen verloren haben, ist der Erfolg umso mehr wert", jubelte der ÖFB-Teamrekordschütze.

(APA)

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