Stronach überweist Partei eine Million Euro

StronachKlub kostet zwei Millionen
StronachKlub kostet zwei Millionen(c) Dapd (Lilli Strauss)
  • Drucken

Das "Team Stronach" hat von seinem Gründer eine erste Großspende erhalten. Sollte es den Klubstatus bekommen, könnte es das Parlament zwei Millionen Euro pro Jahr kosten.

Der Milliardär Frank Stronach hat seiner Partei am Montag eine erste Großspende überwiesen. Wie der designierte Klubobmann Robert Lugar sagte, hat der Austrokanadier dem "Team Stronach" eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Parteianwalt Michael Krüger habe die Spende am 2. November dem Rechnungshof gemeldet.

Laut Lugar wurde parteiintern vereinbart, nur Geld von Stronach anzunehmen, aber keine anderen Zuwendungen. "Wir nehmen keine Spenden an. Wir wollen das transparent gestalten, nach dem Motto: der Bürger weiß genau, wer hinter der Partei steht."

Wie viel Geld Stronach noch in die Partei investieren wird, ließ Lugar offen. Im Vorfeld der Parteigründung wurden bis zu 25 Millionen Euro kolportiert. Möglich sei auch mehr, sagt Lugar: "Frank hat gesagt, wir wollen die stärkste Partei in Österreich werden, und dementsprechend werden wir uns finanziell gut aufstellen."

Klub kostet zwei Millionen Euro im Jahr

Doch der Magna-Gründer ist nicht der Einzige, von dem das "Team Stronach" Geld bekommt. Sollte die Partei den Klubstatus erhalten, wird sie Parlamentsbudget mit rund zwei Millionen Euro jährlich belasten. Das sagte SP-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am Montag im Budgetausschuss. Zu den 1,4 Millionen Euro jährlich an Klubförderung kommen demnach weitere Kosten für Infrastruktur, Klubräumlichkeiten und Personalausgaben.

Die zusätzlich benötigten Mittel werden laut Prammer voraussichtlich aus Rücklagen des Parlaments bedeckt werden müssen. Demnach wird das Parlament heuer noch Rücklagen von 400.000 Euro ansparen können, obwohl auch der U-Ausschuss nicht budgetierte Kosten von 1,3 Millionen Euro verursacht habe. 2013 und 2014 wird man laut Prammer allerdings bereits Rücklagen von je neun Millionen Euro auflösen müssen. Auch 2015 wird das Parlament noch auf Rücklagen zurückgreifen können. 2016 droht nach Angaben der Parlamentspräsidentin aber ein Finanzloch von zwölf Millionen Euro.

Warten auf die Präsidiale

Wann die Partei den Klubstatus erhalten wird, ist offen. Laut Prammer ist nämlich noch unklar, ob die Erteilung des Klubstatus für das "Team Stronach" eine Zustimmung des Parlaments braucht oder ob hier die Präsidentin alleine entscheiden kann. Sollten die in Auftrag gegebenen Gutachten ergeben, dass es ein Votum des Plenums braucht, so werde das weitere Prozedere in der Präsidiale am Donnerstag festgelegt, sagte Prammer am Montag.

Grundsätzlich hatte die Präsidentin bereits am Wochenende klargestellt, dass die Partei Stronachs den Klubstatus bekommen werde. Es gehe ausschließlich noch um die Frage, wer darüber entscheiden muss.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PRAeSIDIALKONFERENZ DES NATIONALRATES
Innenpolitik

Prammer: Klub-Status für Stronach-Partei "fix"

Zwei Gutachten sollen noch die Frage klären, wer über den Klub entscheiden soll. Die Zuerkennung des Klubstatus dürfte aber in jedem Fall erfolgen. Das Team Stronach werde mit 1,4 Millionen Euro gefördert.
Team Stronach praesentiert neuen Abgeordneten
Innenpolitik

"Team Stronach" will Ableger in allen Bundesländern

Ein Antreten bei der Tiroler Landtagswahl ist laut Robert Lugar "sehr wahrscheinlich". Bis Jahresende soll es überall Landesorganisationen geben.
Innenpolitik

Klub: Stronach in der Warteschleife

Aufgrund eines Formalfehlers darf das Team Stronach vorerst keinen Parlamentsklub gründen. Die Entscheidung wurde auf nächste Woche vertagt. Präsidentin Prammer übte leise Kritik an Bundespräsident Fischer.
Team Stronach
Innenpolitik

Team Stronach: Neuer Klub, neues Geld, neues Gesetz

Als sechste Fraktion im Nationalrat darf die Stronach-Partei auf einige Vorteile zählen. Präsidentin Prammer drängt auf eine Reform der Geschäftsordnung.
Leitartikel

Fürs Erste einmal: Willkommen im Klub!

Der Grat zwischen einer Belebung des Parlamentarismus und einem Abgleiten ins Chaos ist schmal. Im Fall von Frank Stronach könnte sogar beides stattfinden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.