1,1 Millionen Österreicher beziehen Pendlerpauschale

Die meisten der geförderten Pendler fielen 2011 unter das große Pendlerpauschale bei einer Distanz von zwei bis 20 Kilometern zwischen Wohn- und Dienstort.

Im Jahr 2011 haben 1,136.000 Millionen Menschen das Pendlerpauschale bezogen. 803.000 von ihnen erhielten nach Angaben des ÖAAB die große Variante, die ab einer Entfernung von zwei Kilometern zuerkannt wird, wenn derjenige beim Weg in die Arbeit auf das Auto angewiesen ist. Die meisten der geförderten Pendler fielen unter das große Pendlerpauschale bei einer Distanz von zwei bis 20 Kilometern zwischen Wohn- und Dienstort. 419.000 Menschen wurden auf diesem Weg steuerliche Erleichterungen im Ausmaß von 372 Euro zuerkannt.

Die zweitgrößte Gruppe mit 248.000 Beziehern waren Pendler, die das große Pauschale für 21 bis 40 Kilometer Entfernung bezogen, sie profitierten steuerlich durch einen Freibetrag von 1.476 Euro im Jahr. Platz drei nahmen die Bezieher des kleinen Pendlerpauschale mit einem Arbeitsweg von 20 bis 40 Kilometern ein, es handelte sich um knapp 200.000 Personen. Ihnen wurden pro Jahr bis zu 696 Euro von der Steuer gutgeschrieben.

Der Vorschlag des ÖAAB sieht statt der 20-Kilometer-Sprünge Zonen von fünf Kilometern vor, damit die Abrechnung näher an den tatsächlich zurückgelegten Weg herankommt. Die Förderrichtsätze sollen durchschnittlich um 14 Prozent angehoben werden. Bisher bewegten sich die Freibeträge zwischen 372 Euro (kleinste Variante der großen Pendlerpauschale) und 3.672 Euro (größte Variante der großen Pauschale). Künftig sollen sie zwischen 372 Euro und 3.852 Euro liegen.

Die größten Sprünge sieht das "Pendler-Euro"-Modell klarerweise für jene vor, deren Distanz zum Arbeitsort sich innerhalb der letzten fünf Kilometer vor den alten 20-Kilometer-Sprüngen bewegt. Das kleine Pendlerpauschale steigt beispielsweise bei 35 bis 40 Kilometern dem Vorschlag nach um 20,7 Prozent, statt 696 Euro sollen künftig 840 Euro Freibetrag gewährt werden. Die größte Steigerung beim großen Pauschale würde ebenfalls die Gruppe von 35 bis 40 Kilometer treffen, bei ihr würde die Förderung um 20,3 Prozent, also von 1.476 auf 1.776 Euro, steigen, was zugleich die größte Zunahme gemessen in Euro-Beträgen darstellen würde.

Keine Steigerung gibt es bei der größten Variante des kleinen Pendlerpauschale (Weg über 60 Kilometer), es bleibt mit 2.016 Euro Steuerfreibetrag gleich, und bei der kleinsten Variante des großen Pendlerpauschale (Entfernung von zwei bis zehn Kilometern), es hält bei 372 Euro. Kaum Veränderungen würde es für jene geben, die auf dem Weg zur Arbeit 40 bis 45 Kilometer zurücklegen müssen. Sowohl beim großen als auch beim kleinen Pauschale würde die Förderung nicht einmal um ein Prozent steigen. Auch jene, die ein großes Pendlerpauschale beziehen und dabei 60 bis 65 Kilometer Entfernung überwinden müssen, würden praktisch nicht profitieren. Bei den übrigen Gruppen bewegt sich die Steigerung zwischen rund fünf und 16 Prozent.

(APA)

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