Asylwerber kündigen Protestmarsch nach Wien an

Asylwerber kuendigen Protestmarsch nach
Asylwerber kuendigen Protestmarsch nach(c) Clemens Fabry
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Hunderte Menschen wollen am Samstag von Traiskirchen nach Wien
aufbrechen. In der City soll dann ein Protestcamp errichtet werden.

Nun machen auch die Asylwerber gegen die Zustände in der niederösterreichischen Aufnahmestelle Traiskirchen mobil. Am Samstag soll von Traiskirchen zum Asylgerichtshof in Wien marschiert werden, um "menschenwürdige Bedingungen" einzufordern. Das erklärte einer der Organisatoren, Hans-Georg Eberl, am Donnerstag.

Die Flüchtlinge werden sich demnach ab 7 Uhr früh vor der aktuell mit rund 1400 Asylwerbern belegten Traiskirchener Erstaufnahmestelle versammeln. Um 9 Uhr sollen dann die rund 35 Kilometer entlang der Badner Bahn nach Wien in Angriff genommen werden. Läuft alles nach Plan, erreicht der Protestzug dann um 17 Uhr den Asylgerichtshof in der Laxenburger Straße.

Nach einer Kundgebung dort will man in die Innere Stadt, konkret in den Sigmund-Freud-Park, weiterwandern. Dort soll ein mehrtägiges Protest-Zeltlager errichtet werden.

Fehlende Winterkleidung, kaum Taschengeld

Der Protest richtet sich nicht in erster Linie gegen die von der niederösterreichischen Landespolitik bekrittelte Überbelegung der Erstaufnahmestelle, sondern gegen die dortigen Bedingungen. Unter anderem beklagen die Flüchtlinge fehlende Winterkleidung, zu geringes Taschengeld, beengte Wohnmöglichkeiten und Schnellverfahren ohne entsprechende Berücksichtigung von Fluchtgründen.

Wie viele Personen am Protestzug teilnehmen werden, konnten die Organisatoren noch nicht genau beziffern. Eberl geht aber davon aus, dass zwischen 200 und 500 Personen den Marsch von Traiskirchen nach Wien antreten werden. Beteiligen wollen sich Flüchtlingsgruppen unter anderem aus Afghanistan, Pakistan und Somalia. Letztere Gruppe hatte schon Anfang Oktober ein 50-stündiges Protestcamp vor dem Parlament in Wien errichtet.

Der niederösterreichische VP-Landeshauptmann Erwin Pröll drohte indes erneut mit einer Sperre des Erstaufnahmezentrums, falls die anderen Bundesländer ihre Quoten zur Unterbringung von Asylwerbern nicht erfüllen.

(APA)

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