Nach der Gemeinderatswahl startete in Graz die schwierige Suche nach Mehrheiten. Die Gespräche zwischen Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und den anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien laufen seit Dienstag.
Graz/MAL. „Wir können uns vorstellen, Siegfried Nagl bei der Bürgermeister-Wahl zu unterstützen“, sagte Elke Kahr, Vorsitzende der Grazer KPÖ. Sie fügt allerdings hinzu: „Wenn die Detailgespräche gut laufen und wir das Gefühl haben, dass Graz in den nächsten fünf Jahren sozialer wird.“ Die Gespräche zwischen dem Bürgermeister der steirischen Landeshauptstadt, Siegfried Nagl (ÖVP), und den anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien laufen seit Dienstag.
Während Nagl und die ÖVP bei der Gemeinderatswahl am 25. November knappe fünf Prozentpunkte verloren und nun bei 33,74 halten, ist die KPÖ mit 19,86 Prozent nun zweitstärkste Kraft. Eine fixe Koalition schließt Kahr weiterhin dezidiert aus, Bereichskoalitionen gegenüber ist sie aufgeschlossen. Auch die Wahl zur Vizebürgermeisterin würde sie annehmen. Eine Zusage, sie in diesem Bereich zu unterstützen, hat Kahr bereits von der FPÖ.
Mario Eustacchio und die FPÖ sind auch die Ersten, die Nagl ihre Stimmen bei der Bürgermeister-Wahl zugesagt haben. Mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ hätte Nagl 24, eine zu wenig für die Mehrheit im Gemeinderat.
Das BZÖ, das aus dem Grazer Gemeinderat flog, wechselte indes die Spitze seiner steirischen Landespartei aus: Martina Schenk ersetzt Gerald Grosz.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.12.2012)