Rechtsanwalt klagt Burgstaller doch nicht

Rechtsanwalt klagt Burgstaller doch
Rechtsanwalt klagt Burgstaller doch(c) APA BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Der Anwalt der entlassenen Referatsleiterin hatte Salzburgs Landeshauptfrau zum öffentlichen Widerruf einer Aussage aufgefordert. Sie beharrt, die Wahrheit gesagt zu haben.

Im Salzburger Finanzskandal hat der Rechtsanwalt der am 7. Dezember entlassenen Referatsleiterin Monika R. vergangenen Donnerstag SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller zum öffentlichen Widerruf einer Aussage in einem "ZiB 2"-Interview aufgefordert. Die Landeshauptfrau widerrief nicht. Sie habe die Wahrheit gesagt, wie ihr Sprecher damals betonte. Anwalt Herbert Hübel schickt nun als Konsequenz das betreffende E-Mail von R. an Burgstaller samt dem angefügten Schriftverkehr an die Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Eine Anzeige gegen Burgstaller sei das aber nicht, erklärte Hübel am Montag.

"Wir wollen nur mithelfen, dass die Wahrheit aufkommt", sagte der Advokat. "Wenn Burgstaller die Aussage nicht widerruft, ist das ihre Sache." Geklagt werde sie deshalb nicht. Er werde den Sachverhalt aber den Behörden weiterleiten. "Die Menschen sollen sich selbst ein Bild davon machen." Hübel betonte erneut, dass es nach seinem bisherigen Kenntnisstand nicht "den geringsten Hinweis" gebe, dass seine Mandantin hinter den Kulissen ein Schattenportfolio aufgebaut hätte.

Per Mail um Hilfe gebeten

Die Landeshauptfrau hatte gegenüber dem ORF in dem Interview vom vergangenen Mittwoch erklärt, dass sie erst am 3. Dezember von den 340 Millionen Euro hohen Spekulationsverlusten erfahren hätte. Laut Hübel hat Monika R. die Landeshauptfrau aber bereits am 21. September in einem E-Mail davon in Kenntnis gesetzt, dass ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe drohe.

Burgstallers Sprecher dementierte: Die Referatsleiterin habe Burgstaller in dem Mail persönlich um Hilfe gebeten und sie nicht vor Verlusten gewarnt. Der genannte Betrag stehe in keinem Zusammenhang mit dem kolportierten Verlust in der Höhe von 340 Mio. Euro. Zu einer Warnung sei es auch bei einem persönlichen Gespräch mit der Referatsleiterin nicht gekommen.

(APA)

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