Experte: Salzburg hat mindestens 2,7 Mrd. Euro Schulden

Salzburg-Finanzen: Unklarheit über Schuldenstand des Landes
Salzburg-Finanzen: Unklarheit über Schuldenstand des Landes dapd
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In der Landesregierung wurde ein Zwischenbericht über die Finanzlage präsentiert. Gesicherte Zahlen liegen aber noch nicht vor.

In Salzburg herrscht weiterhin Unklarheit über den tatsächlichen Schuldenstand des Landes. Bei der Präsentation eines Zwischenberichts in einer Sitzung der Landesregierung sprach ein Experte nun von mindestens 2,7 Milliarden.

Im Büro von Noch-Finanzlandesrat David Brenner (SPÖ) wollte man die Zahl "nach dem derzeitigen Wissens- und Untersuchungsstand" nicht bestätigen. An einer Zusammenstellung sämtlicher Aktiva und Passiva des Landes werde mit Hochdruck gearbeitet. Die Auswertung sei erst zu rund 80 Prozent passiert, alle derzeit kursierenden Summen seien lediglich Zwischenstände.

Am kommenden Mittwoch soll dem Landtag ein offizieller Bericht der Finanzabteilung präsentiert werden.

Sollte sich tatsächlich eine Summe von 2,7 Mrd. Euro ergeben, hätte sich der Schuldenstand gegenüber Ende 2011 binnen eines Jahres um rund 400 Millionen Euro erhöht. Zu den 2,7 Mrd. Euro hinzu soll auch noch ein Darlehen in der Höhe von 130 Mio. Euro kommen, das zunächst noch nicht klar zugeordnet werden konnte. Darüber hinaus haben offenbar auch noch nicht alle Banken ihre Geschäfte mit dem Land gemeldet: Fünf Geldinstitute, mit denen das Land Geschäftsverbindungen hält, sollen das noch diese Woche erledigen. Damit könnte sich die Höhe der Verbindlichkeiten noch weiter erhöhen.

Im vorläufigen Rechnungsabschluss für das Jahr 2012 beträgt der Schuldenstand des Landes übrigens 874 Mio. Euro. Das geht aus jenem Bericht hervor, den Finanzlandesrat Eduard Paulus kurz vor seiner Suspendierung noch unterfertigt hat. Der Rest der Schulden dürfte vor allem in Fonds ausgelagert liegen: Etwa 1.061 Mio. Euro im Landeswohnbaufonds und 440 Mio. Euro im Versorgungs- und Unterstützungsfonds.

(APA)

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