Trendumkehr: Geringer Zulauf zu Hacklerfrühpension

Trendumkehr Geringer Zulauf Hacklerfruehpension
Trendumkehr Geringer Zulauf HacklerfruehpensionAPA/Barbara Gindl
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Erstmals seit Jahren ist 2012 nach Verschärfungen die Zahl der Hacklerpensionen insgesamt gesunken.

Wien/ett/IB. Während im Ministerrat die Gesundheitsreform beschlossen worden ist, die die Kostenentwicklung bis 2016 um 3,4 Milliarden bremsen soll, zeigen in der Pensionsversicherung die ersten von der Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Frühpensionen Wirkung. Bei den Hacklerpensionen, einer Form der begünstigten Frühpension nach langer Versicherungsdauer, belegen die der „Presse" vorliegenden Daten für 2012, dass der seit Jahren wachsende Zustrom zum ersten Mal tatsächlich gestoppt wurde. Der Gesamtstand ging um knapp 400 auf 88.763 zurück, wie aus den jüngsten Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungen hervorgeht. Zuvor war seit 2007 jeweils von einem Jahr auf das andere eine Zunahme um rund 8000 verzeichnet worden.

Rückläufig war auch der Neuzugang zu den Hacklerpensionen in den einzelnen Monaten des Vorjahres. Gab es im Dezember 2011 noch 14.811 neuzuerkannte Hacklerpensionen in der gesetzlichen Pensionsversicherung (also ohne die Beamten), so sank deren Zahl im Dezember 2012 auf 10.720. Hauptgrund dafür ist, dass viele, die die Möglichkeiten hatten, schon vor den ersten Verschärfungen die Hacklerfrühpension noch genützt haben. Außerdem ist der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten, die bisher angerechnet wurden, empfindlich teurer geworden.

Auch die Gesamtzahl der Frühpensionen ist gesunken. Deren Stand lag Ende 2012 bei 117.395 gegenüber 19.995 im Dezember 2011. Rückläufig ist weiters die Zahl der Invaliditätspensionen auf 208.339 (Ende 2011 waren es 211.144). Im Gegensatz dazu ist die Gesamtzahl aller Pensionen im Vorjahr weiter gestiegen. Die Statistik weist 2,273.628 Pensionsbezieher aus, knapp 25.000 mehr als im Dezember 2011.

Gesundheitsreform bleibt umstritten

Als historisch wertete Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) den gestrigen Ministerratsbeschluss zur Gesundheitsreform. Diese soll - wie zuvor schon die strengeren Bestimmungen bei den Pensionen - dazu führen, dass die Kosten in den kommenden Jahren nicht mehr so stark steigen.

Stöger hat noch vor Weihnachten versucht, auch die Ärztekammer für die Gesundheitsreform zu gewinnen. Gelungen ist ihm das allerdings noch nicht. Vor allem in Oberösterreich kommt es heute, Mittwoch, zu Protestkundgebungen und zur Schließung von Ordinationen.

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