Stronach zu Schloss-Kauf: "Das war ein Müll-Platz"

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Stronach zu Schloss-Kauf: "Das war ein Müll-Platz"APA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Milliardär betont erneut, dass er Schloss Reifnitz nicht zu billig erhalten habe. Auf ein Ziel für die Niederösterreich-Wahl will er sich nicht festlegen.

Parteigründer Frank Stronach hat im Interview mit der Austria Presse Agentur erneut den Kauf von Schloss Reifnitz am Kärntner Wörthersee verteidigt. Das Schloss sei viele Jahre zum Verkauf gestanden und niemand habe es erworben. Durch die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Schlosses seien ihm hohe Kosten entstanden: "Das war ein Müllablagerungsplatz und hat furchtbar ausgeschaut."

Für die Veräußerung aus dem Jahr 2005 interessiert sich ja derzeit die Justiz. Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft besteht der Verdacht der Untreue, Stronach soll das Schloss deutlich zu billig erworben haben. Zudem soll auch jene Abschlagszahlung von einer Million Euro überprüft werden, mit der sich die Gemeinde Maria Wörth ihr Rückkaufrecht ablösen ließ. Dieses Recht wurde der Kommune für den Fall eingeräumt, dass Stronach nicht wie vertraglich vereinbart binnen fünf Jahren ein Hotel eröffnet. Das Hotel wurde nie realisiert, Kritiker behaupten, dass die Million viel zu wenig gewesen sei.

Was er mit dem Schloss mache, sei seine persönliche Sache, meint dazu Stronach. Es sei nie eine Auflage gewesen, dass er ein Hotel draus mache. Es gebe dort noch extra Land und er habe angekündigt, dort Eigentumswohnungen zu bauen. Wenn man die Genehmigung bekomme, werde man die auch bauen, bekräftigte Stronach. Im Vertrag war allerdings ausdrücklich von einem Hotel die Rede und nicht von Eigentumswohnungen.

Niederösterreich: Spitzenkandidat als "Berater"

Auf Prozente, die das Team Stronach bei der Niederösterreich-Wahl erreichen wolle, legte sich der Spitzenkandidat nicht fest. Er selbst wird jedenfalls nicht in den Landtag einziehen, sondern seinem jungen Team im Bundesland als "Berater" zur Verfügung stehen.

Im Falle des Einzugs in den Landtag werde man Erwin Pröll "bestimmt nicht" zum Landeshauptmann wählen, weil er "nicht fähig genug" sei. Niederösterreich habe die "größten Schulden" und die "zweitgrößte Arbeitslosigkeit nach Wien", kritisierte Stronach. Pröll würde das meiste Geld der Niederösterreicher im Ausland investieren, im Land fehle es. Einmal mehr erinnerte Stronach daran, dass er im Bundesland 2000 Arbeitsplätze geschaffen und etwa 400 Mio. Euro investiert habe. Mit dem in den späten 1990ern als "Kugel" bekannt gewordenen Familienpark ("Vienna Globe Resort Park") in Ebreichsdorf wären es weitere 3000 Arbeitsplätze gewesen.

"Frank, ja, das machen wir", habe Pröll damals zu ihm gesagt. Als sich "ein paar Grüne aufgeregt" hätten, dass die "Kugel" einen "Schatten wirft rein nach Niederösterreich", habe der Landeshauptmann seine Meinung geändert. "Er sagt nicht die Wahrheit, er hat es verhindert", so Stronach.

Einmal mehr sagte Stronach, dass Pröll "kein Mann" und "zu feig" sei, "mit mir sachlich zu diskutieren": "Die Leute sollten feststellen können, wer ist der bessere Mann für Niederösterreich. Aber er (Pröll) traut sich nicht." Gleichzeitig bekräftigte Stronach, dass er selbst an der "ORF"-Diskussion der Spitzenkandidaten am Sonntag nicht teilnehmen werde: In einer "Elefantenrunde" werde nur alles "zertrampelt", das sei nicht konstruktiv.

(APA)

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