Seit 2006 sind die Betriebskosten in den Wiener Gemeindebauten massiv gestiegen. Das Kontrollamt fordert mehr Sparsamkeit.
Wien/Stu. Die Mietpreise in der Bundeshauptstadt steigen – nicht nur auf dem privaten Sektor. Auch die Bewohner der sozial geförderten Wiener Gemeindebauten werden immer stärker finanziell belastet. Das zeigte das Kontrollamt der Stadt am Dienstag in einem Bericht auf, der der rot-grünen Stadtregierung wenig gefallen dürfte. Konkret wird festgehalten, dass die Stadt bei den Wiener Gemeindebauten seit 2006 ordentlich an der Preisschraube gedreht hat, konkret bei den Betriebskosten.
Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Ein Vergleich der Betriebskosten aller Wohnhausanlagen des Jahres 2006 mit dem Jahr 2011 ließ als Kostentreiber die Bereiche Hausbesorgungsarbeiten, Müllabfuhr und Gartenbetreuung erkennen.“ Die Prüfung der Betriebskostenverrechnung von neun ausgewählten Gemeindebauten hätte „teilweise starke Anstiege“ gezeigt. Im Bereich der Hausbesorger stiegen die Kosten um 10,64 Millionen Euro, bei der Müllentsorgung waren es 5,19 Millionen Euro und bei der Gartenbetreuung 4,27 Millionen Euro. Das Kontrollamt fordert die Stadt auf, Weiterverrechnungen bei Betriebskosten nicht nur „mit größtmöglicher Achtsamkeit“ durchzuführen, sondern vielmehr „danach zu trachten, Einsparungspotenziale zu erkennen und diese zu realisieren“. Ohne Sparmaßnahmen würde sich das auf die Kundenzufriedenheit auswirken, hielt das Kontrollamt fest.
Wiener Wohnen erklärte dazu wörtlich: „Aufgrund der Empfehlung wird 2013 eine vertiefte Untersuchung der Betriebskosten durchgeführt und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden 2014 einer Behandlung zugeführt.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2013)