Stronach-Schloss: FPK-Politiker gibt Parteifunktion ab

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Stronach Schloss FPKPolitiker gibt(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
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Milliardär Frank Stronach soll sein Schloss in Reifnitz zu billig erworben haben. Gegen ihn und den dortigen Bürgermeister Adolf Stark wird ermittelt. Letzterer zog sich nun als Bezirkparteiobmann zurück.

Der FPK-Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Reifnitz, Adolf Stark, hat sich am Donnerstag aus der Funktion des Bezirkparteiobmanns zurückgezogen. Das teilte der designierte Parteichef Christian Ragger in einer Aussendung mit. Der Hintergrund: Stark, der in der abgelaufenen Legislaturperiode im Kärntner Landtag saß, wird als Beschuldigter im Ermittlungsverfahren um den Verkauf von Schloss Reifnitz an den Milliardär Frank Stronach geführt. Er bestreitet die Vorwürfe.

Der Fall kommt damit mehr und mehr ins Rollen: Erst am Dienstag hatten die Korruptionsermittler in Kärnten und Niederösterreich Unterlagen sichergestellt. Der amtliche Besuch habe vor allem dem Gemeindeamt Maria Wörth und dem Amt der Kärntner Landesregierung gegolten, aber auch bei Magna in Niederösterreich sollen die Beamten vorgefahren sein, wie der "Kurier" berichtete.

6,4 Millionen für ein Schloss am See

Die Causa im Detail: Stroanch soll Schloss Reifnitz 2005 von der Gemeinde viel zu billig erworben haben. Der Vorwurf lautet auf Untreue. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führt ihn als Beitrags- bzw. Bestimmungstäter. Ermittelt wird zudem gegen den Nationalratsabgeordneten Martin Strutz (FPK) und Stark, nachdem deren Immunität aufgehoben wurde.

Stronach hatte für das Schloss direkt am Wörthersee plus 6,4 Hektar Grund 6,4 Millionen Euro gezahlt. Der Milliardär hatte sich beim Kauf verpflichtet, das Schloss binnen fünf Jahren in ein 270-Betten-Luxushotel umzubauen, ansonsten hätte die Gemeinde das Recht gehabt, die Liegenschaft zurückzukaufen. Dieses Rückkaufsrecht ließ sich die Gemeinde um eine Million Euro von Stronach abgelten. Geworden ist aus dem Schloss schlussendlich ein privates Feriendomizil das der Milliardär selbst wie sein Geschäftspartner Siegfried Wolf nutzen.

Stonach wies die Vorwürfe rund um den Schlosskauf bisher zurück. Weiters betonte er, dass ein Hotelbau nie geplant worden war. Auch Stark und Strutz hatten die Vorwürfe bisher zurückgewiesen.

(APA/Red.)

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