„Goscherte“ Kinderärztin als neue ÖGB-Frauenchefin

Sabine Oberhauser
Sabine Oberhauser(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Sabine Oberhauser ist keine, die öffentlich auf den Tisch haut, auf Umwegen macht sie im ÖGB Karriere.

.. Sie gilt als leutselig. Sie nimmt sich zu Herzen, wenn etwas nicht klappt, wie sie es sich vorgestellt hat. Heute, Donnerstag, stellt sich die Wienerin Sabine Oberhauser, die im August 50 wird, der Wahl zur neuen Frauenvorsitzenden im Gewerkschaftsbund (ÖGB). Den Vorwurf, ein weiblicher Apparatschik zu sein, wird ihr niemand machen können: Die gelernte Allgemeinmedizinerin ist Fachärztin für Kinderheilkunde. Ihr ÖGB-Aufstieg ist ihre dritte Karriere nach jener als Ärztin und SPÖ-Gesundheitssprecherin im Parlament.

Eine Spitzenfunktion im ÖGB hat Oberhauser schon. Seit Mitte 2009 ist sie Vizepräsidentin und damit eine von zwei Stellvertretern von ÖGB-Präsident Erich Foglar. Ihre neue Funktion verdankt sie auch dem Umstand, dass Vizepräsidentenamt und Vorsitz bei den ÖGB-Frauen wieder zusammengeführt werden sollen, um den Stellenwert der Gewerkschafterinnen zu erhöhen.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat die Kinderärztin vor 15Jahren zur Gewerkschaft der Gemeindebediensteten gebracht. Oberhauser ist keine, die öffentlich brachial auf den Tisch haut und sich an Parteikollegen reibt. Manchen ist sie in der SPÖ und im ÖGB zu angepasst. Goschert und aufmüpfig ist sie aber schon – und das seit jungen Jahren. So war sie in den 70er-Jahren im GRG15 Auf der Schmelz in Wien bei der Blockade der Schulsprecherwahl dabei, weil sie für mehr Basisdemokratie war.

Als Ausgleich liebt sie Nordic Walking und lange Spaziergänge mit ihrem schwarzen Labrador. Freizeit wird für die neue ÖGB-Frauenchefin Oberhauser jedenfalls ein noch kostbareres Gut. [Reither]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2013)

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