"Meuchelmord": Zwist vor FPK-Kampfabstimmung

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Meuchelmord Zwist FPKKampfabstimmungAPA/Eggenberger
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Kandidat Krenn fühlt sich vor der Obmannwahl von Amtsinhaber Ragger behindert. Dieser habe ihn zudem wüst beschimpft. Ragger weist die Vorwürfe zurück.

Vor der Kampfabstimmung um den FPK-Chefsessel herrscht dicke Luft: Matthias Krenn, Obmann des Kärntner Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) und Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, will bekanntlich wie Christian Ragger am Parteitag am Sonntag zum neuen Obmann der FPK gewählt werden. In einer Aussendung am Dienstag beklagte Krenn, dass Ragger, derzeit geschäftsführender Parteichef, seine Kandidatur behindere.

Ragger händige die Delegiertenliste nicht aus, die Krenns "Initiative ehrliche Erneuerung" überprüfen möchte, es wurden nur drei Wahlzellen für eine geheime Stimmabgabe am Parteitag zugesagt und im Parteivorstand am Montag seien Krenn und seine Mitstreiter wüst beschimpft worden, heißt es in der Aussendung. Laut Krenn täusche Ragger in der Öffentlichkeit nur vor, das Antreten eines zweiten Obmann-Kandidaten zu begrüßen. Im Parteivorstand sei hingegen von "Meuchelmord" die Rede gewesen, Krenn sei mit einem "Dossier" über seine Person gedroht worden. "Es ist unglaublich, in welche Richtung sich das Demokratieverständnis innerhalb in unserer Partei entwickelt hat", entrüstete sich Krenn.

Christian Ragger hat die Vorwürfe urückgewiesen. "Ich stehe für eine demokratische Wahl", sagte Ragger am Dienstag.. Er will einen Notar hinzuziehen, um die Abstimmung am Parteitag zu überwachen. Auf dem Stimmzettel wird allerdings nur Raggers Name vorgedruckt stehen, weil Krenn es verabsäumt habe, eine Mitteilung über seine Kandidatur einzubringen, so Ragger.

Ragger "entsetzt"

Auf Krenns Kritik, er und seine Mitstreiter seien im Parteivorstand beschimpft worden und man habe dezent auf ein "Dossier" über Krenn hingewiesen, wollte Ragger inhaltlich nicht ausführlich eingehen. "Ich kann es nur soweit kommentieren, dass es nicht aus meinem Mund gekommen ist, und auch nicht von Dritten. Dazu gibt es auch einen Mitschnitt beziehungsweise eine Mitschrift im Protokoll." Ragger sei "entsetzt" darüber, was Krenn nach außen trage. "Interne Maßnahmen sollen intern bleiben und nicht hinausgetragen werden. Ich werde es als zukünftiger Parteiobmann so halten, dass interne Kritik in den Gremien bleibt und nach außen hin mit einer Stimme gesprochen wird."

Die von Krenn geforderte Liste mit den Delegierten halte dieser bereits seit Freitag in Händen, sagte Ragger. Er habe sie Krenn aber nicht übermittelt. Die Liste werde im Moment aktualisiert, übermittelt werden könne sie qua Datenschutz erst, wenn alle Delegierten explizit der Weitergabe zustimmen. Ob sich das noch vor dem Parteitag am Sonntag ausgehe? Ragger: "Ja, wir müssen schauen, ob das geht."

Ragger wurde im Parteivorstand am Montag einstimmig als Obmannkandidat nominiert. Krenn und ein weiteres Mitglied hatten sich enthalten. Als Raggers Stellvertreter kandidieren Josef Jury, Maximilian Lindner, Sandra Wassermann und Josef Lobnig. Für etwaige Gegenkandidaten werde es auf dem Stimmzettel eine vorgedruckte Linie geben, auf der die Delegierten einen anderen Namen eintragen können. "Wir sind keine Undemokraten, am Wahlzettel ist unten eine Linie frei, auf die man ihn eintragen muss." Die Stimmzettel seien bereits in Druck. Seine Kandidatur müsse Krenn spätestens am Parteitag bekannt geben, so Ragger. Vor der Obmannwahl müssten die Delegierten dann noch darüber abstimmen, ob die Gegenkandidatur zugelassen wird. Ragger: "Ich gehe davon aus, dass wir statutenmäßig diesen Beschluss brauchen."

(APA)

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