FPK-Duell: Nur Ragger auf Stimmzettel

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FPKDuell Ragger Stimmzettel(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Zwei Tage vor der Kampfabstimmung sind die Fronten verhärtet. Herausforderer Krenn fühlt sich benachteiligt. Sein Name steht nicht auf dem Stimmzettel.

Klagenfurt. „Sollte sich ein Gegenkandidat melden, würde mich das freuen. Für die demokratische Entwicklung der Partei kann das nur gut sein.“ Dies sagte der geschäftsführende FPK-Parteichef Christian Ragger am 28.März im Interview mit der „Presse“. Seit dem 10.April ist klar, dass Ragger mit dem Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn, einen Konkurrenten bei der Obmannwahl auf dem Parteitag am Sonntag in St. Veit/Glan bekommt. Freude ist allerdings keine spürbar.

Ganz im Gegenteil. Ragger hat sich im Vorfeld des Landesparteitages ein Schweigegelübde auferlegt. Freundliche Worte waren aus der FPK in den letzten Tagen ohnehin nicht zu vernehmen. Viel mehr war von innerparteilichen Streitereien, Schreiduellen und gar von „Meuchelmord“ ob Krenns Kandidatur die Rede.

Krenn hat in den vergangenen Tagen nicht geschwiegen. Er warf Ragger vor, seine Kandidatur massiv zu behindern. Im Parteivorstand sei er, Krenn, wegen seines Antretens beschimpft worden. Weder könne er die Liste mit den Namen aller stimmberechtigter Delegierter einsehen und kontrollieren, noch scheine sein Name auf den Stimmzetteln auf.

Dort wird tatsächlich nur jener von Christian Ragger zu finden sein. Und eine leere Zeile. Wer Krenn wählen möchte, muss dessen Namen in diese Zeile schreiben. Ragger wies vor seinem Schweigegelübde alle Vorwürfe von sich. Krenn habe es verabsäumt, eine Mitteilung über seine Kandidatur einzubringen, so Ragger. Deswegen scheine dessen Name auch nicht auf. Seit der Wahlniederlage liegen die Nerven bei der FPK-Spitze blank, in der Basis rumort es. Ragger sollte die Partei via „Generalvollmacht“ befrieden. Allein, das ist ihm nicht gelungen. Weil der ehemalige Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Finanzlandesrat Harald Dobernig und Hannes Anton nicht auf ihre Landtagsmandate verzichten wollten, drohte gar der Verlust des Klubstatus.

Hinter Ragger steht Scheuch

Diesen konnte Ragger zwar abwehren, die Skepsis an der Basis gegen den Anwalt aus Wolfsberg wuchs jedoch. Bei einfachen Parteimitgliedern ist Ragger nicht sonderlich beliebt, er gilt als Statthalter und guter Freund der Scheuch-Brüder. Eine Erneuerung mit Ragger sei aufgrund dieser Freundschaft lediglich eine vorgegaukelte, ist aus FPK-Kreisen zu vernehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2013)

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