Ministerin Fekter baut für die Zeit nach der Wahl vor

Finanzministerin Maria Fekter
Finanzministerin Maria Fekter(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Finanzministerin Maria Fekter wird die Gelegenheit nutzen, um noch vor der Wahl ihre Vertrauten an Schlüsselstellen zu positionieren.

Wien/Kom. Im Finanzministerium ist wegen des Abgangs von Sektionschef Wolfgang Nolz mit Ende Juli eine Führungsposition neu zu besetzen. Beobachter gehen davon aus, dass Ressortchefin Maria Fekter (ÖVP) die Gelegenheit nutzen wird, um noch vor der Wahl ihre Vertrauten an Schlüsselstellen zu positionieren, obwohl – oder weil? – keineswegs gesichert ist, dass sie Finanzministerin bleiben wird.

Diese Woche hat die Begutachtungskommission – Vorsitz: Sektionschef Harald Waiglein, vormals Josef Prölls und dann Fekters Pressesprecher – Hans-Georg Kramer als „in höchstem Ausmaß geeignet“ für die frei werdende Stelle empfohlen. Nolz, erst kürzlich zum Kapitalmarktbeauftragten bestellt, geht als Chef der Sektion IV (Internationale Angelegenheiten) 70-jährig in Pension. Kramer ist derzeit Chef der Präsidialsektion (Generalsekretär). Seine hervorragende Eignung für die neue Stelle überrascht insofern, als Kramer kein Akademiker ist, sondern bloß den Titel CFP („zertifizierter Finanzplaner“) führt. Wie von ungefähr nannte die Stellenausschreibung als Qualifikationserfordernis den Abschluss eines Universitätsstudiums „oder die Absolvierung einer nach den anerkannten Standards zertifizierten einschlägigen außeruniversitären Fachausbildung“. Die dreigeteilte CFP-Ausbildung bleibt vom Umfang her weit hinter einem Studium zurück: Sie umfasst insgesamt nur 48 Tage.

Im Gegensatz zum Generalsekretär, der sich auf organisatorische Fragen konzentriert, gehören zu den Internationalen Angelegenheiten viel mehr materiellrechtliche Fragen. Schon wird im Haus allerdings über eine Neudefinition der Kompetenzen der Sektion IV gemunkelt.

Wird die Generalsekretär-Stelle frei, kann Fekter auch dort jemanden für die Zeit nach der Wahl verankern. Dem Vernehmen nach ist dafür ihr Kabinettchef Gerhard Zotter ausersehen, seinerzeit mit Fekter aus dem Innen- ins Finanzministerium gekommen. Das Ministerium wollte zu laufenden Bewerbungsprozessen keine Auskunft geben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2013)

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