8. Mai: Burschenschafter 'erfreut' über Heeres-Mahnwache

Totengedenken am 8. Mai 2012
Totengedenken am 8. Mai 2012APA/HERBERT P. OCZERET
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Das Bundesheer verdrängt am Jahrestag des Kriegsendes die Burschenschafter vom Heldenplatz. Diese sehen ihren "Auftrag als erfüllt an".

Das Bundesheer verdrängt heuer am 8. Mai die Burschenschafter vom Wiener Heldenplatz - und diese geben sich darüber "erfreut". Der Wiener Korporationsring und der Ring Volkstreuer Verbände erklärten am Montag in einer Aussendung, es sei seit Jahren überfällig, dem Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges einen  entsprechenden Stellenwert zu geben. "Mit Freude" nehme man zur Kenntnis, "dass dem Gedenken an die Toten dieses Jahr ein würdiger und offizieller Rahmen gegeben wird."

Am Sonntag war bekannt geworden, dass Verteidigungsminister Gerald Klug am 8. Mai von 7 bis 18 Uhr vor der Krypta eine Mahnwache für die Opfer der Nazis abhalten lässt. Bisher gedachten dort jedes Jahr  Burschenschafter vor allem der gefallenen Soldaten. "Wo in den vergangenen Jahren die Burschenschafter aufmarschiert sind, werden diesmal Soldaten zum Gedenken an die Opfer des Faschismus Wache halten", so Klug. "Für einschlägige Gruppen darf es keinen Platz geben, schon gar nicht auf dem Heldenplatz."

Auch in den Abendstunden ist dem umstrittenen "Totengedenken" der Burschenschafter diesmal der Zutritt versperrt. Auf Initiative des Mauthausen Komitees spielen die Wiener Symphoniker unter Bertrand de Billy auf dem Heldenplatz beim "Fest der Freude" über die Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft ein Gedenkkonzert.

Der Wiener Korporationsring und der der Ring Volkstreuer Verbände meinten dazu, sowohl das Konzert und die Bundesheer-Mahnwache seien "an Erhabenheit nicht zu überbieten". "Wir sehen unseren Auftrag, das offizielle Österreich zu mahnen, die Toten in Erinnerung zu behalten und der Schrecken der Kriege zu gedenken, damit als erfüllt an. Daher werden wir dem Festakt als stille Teilnehmer beiwohnen und von einer eigenen Veranstaltung absehen."

(Red.)

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