Steuerhinterziehung? Justiz ermittelt gegen Mensdorff

Steuerhinterziehung Justiz ermittelt gegen
Steuerhinterziehung Justiz ermittelt gegen(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Der Lobbyist soll Abgaben hinterzogen haben. Es geht um jene 12,6 Millionen Euro, die schon im Geldwäsche-Prozess im Jänner Thema waren.

Die Sache stinkt, aber sie stinkt nicht genug." Mit diesen Worten sprach Richter Stefan Apostol den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly am 17. Jänner vom Vorwurf der Geldwäsche frei. Lediglich in einem Neben-Anklagepunkt - Vorlage eines gefälschten Beweismittels - wurde der „Graf" zu zwei Monaten bedingter Haft verurteilt. Nun könnte dem "kleinen Bauern aus dem Südburgenland" bald ein neues Verfahren ins Haus stehen.

Wie der „Kurier" am Montag berichtet, droht Mensdorff-Pouilly ein neuer Prozess. „Wir führen ein Ermittlungsverfahren wegen Abgabenhinterziehung", zitiert das Blatt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dabei geht es um jene 12,6 Millionen Euro, die schon im ersten Prozess Thema waren.

Zur Erinnerung: Die Staatsanwaltschaft hatte dem „Grafen" vorgeworfen, von dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems 12,6 Millionen Euro erhalten und als Schmiergeld weiterverteilt zu haben. Mensdorff bestreitet diese Vorwürfe und behauptet, dass die Millionen nur „Spielgeld" seines Mentors bei BAE Systems, Timothy Landon, gewesen seien, die dieser in zahlreiche Projekte investiert habe. Er, Mensdorff, habe das in einer Firma namens „Brodman" geparkte Vermögen lediglich als Treuhänder verwaltet. Landon ist mittlerweile verstorben.

Mensdorff-Anwalt: "Keine Einvernahme"

Der Anwalt von Mensdorff-Pouilly, Harald Schuster, betonte gegenüber dem „Kurier": „Die Staatsanwaltschaft versucht mit Biegen und Brechen, meinem Mandanten etwas anzuhängen. Das ist schon beim ersten Mal schiefgegangen." Einvernahme habe es jedenfalls „keine einzige" gegeben.

„Alle Honorare, die mein Mandant BAE in Rechnung gestellt hat, sind von seiner Firma ordnungsgemäß versteuert worden", hielt Schuster zudem fest. Alle anderen Gelder seien treuhänderisch verwaltet worden. „Dass Herr Mensdorff-Pouilly das Geld nicht selbst eingesteckt hat, haben Zeugen vor Gericht im Jänner bestätigt."

(Red.)

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