NS-Diktion: "Ortsgruppenleiter" beim Team Stronach

Christoph Hagen
Christoph Hagen(c) APA
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Das Vorarlberger Team Stronach wollte "Ortsgruppenleiter" vorstellen. Nach Kritik will Landesobmann Hagen nun "dem Kind einen anderen Namen geben". Zugleich wirft er den Grünen "schmutzige Politik" vor.

Das Team Stronach hat sich in Vorarlberg mit der geplanten Vorstellung von "Ortsgruppenleitern" Kritik eingehandelt. Dieser Begriff stamme aus der Zeit des Nationalsozialismus und werde eindeutig mit der NSDAP in Verbindung gebracht, sagte Werner Bundschuh von der Vorarlberger Historiker-Vereinigung Johann-August-Malin-Gesellschaft gegenüber dem "ORF-Radio".

"Das war mir nicht bekannt", erklärte Landesparteichef Christoph Hagen. Die Bezeichnung "Ortsgruppenleiter" habe man von den Dienststellenleitern bei der Polizei abgeleitet, sagte der Nationalratsabgeordnete, der selbst Polizist ist. Dass der Begriff aus der Parteistruktur der NSDAP stamme, damit habe er "ehrlich gesagt nicht gerechnet und das auch nicht gewusst".

Das sei gerade für einen Politiker, der im Nationalrat sitze, "eigentlich ein verheerendes Urteil", meinte dazu Bundschuh.

"Mit Dreck beschüttet"

Hagen will nun jedenfalls "dem Kind einen anderen Namen geben". Man werde die Bezeichnung "sicher überdenken", denn mit dem Nationalsozialismus habe das Team Stronach "nichts am Hut". Zugleich warf Hagen den Grünen schmutzige Politik vor, denn deren Abgeordneter Harald Walser sei Gründungsmitglied der Johann-August-Malin-Gesellschaft - da wisse man, "woher der Wind weht".

Sein Großvater sei von den Nazis verfolgt worden, betonte Team Stronach-Landesobmann Hagen im Nationalrat. Wenn nun Walser hergehe und "mich mit Dreck beschüttet", solle er zurücktreten. Walsers Großeltern seien nicht verschleppt worden, "im Gegenteil, die waren auf der anderen Seite", so Hagen.

(APA)

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