Der "Mut zur Heimat", den die Freiheitliche Barbara Rosenkranz vor der niederösterreichischen Landtagswahl am 3. März plakatierte, wurde von den Wählern nicht belohnt. Ihr herbeigesehnter "grundlegender Wandel" blieb nicht nur aus, die FPÖ verlor sogar noch. Die Wahlziele wurden mit 8,2 Prozent klar verfehlt - von der Bundespartei hagelte es Kritik. Am 17. Mai zog Rosenkranz die Konsequenz und verkündete ihren Rücktritt als Landesobfrau - um der Partei eine "Zerreißprobe zu ersparen".
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Abseits des Wahl-Debakels hatte die grau melierte 54-Jährige in den vergangenen Monaten auch innerhalb der Landespartei zu kämpfen: Kurz nachdem sie Ende Jänner verkündet hatte, die Partei sei "geeint wie nie", verabschiedete sich praktisch der gesamte Gmünder Bezirksvorstand aus der FPÖ.
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In der Bundes-FPÖ, zu deren ganz rechtem Rand sie zählt, erfreute sich Rosenkranz seit jeher begrenzter Beliebtheit. Ihr Verhältnis zu Obmann Heinz-Christian Strache galt als unterkühlt. Kein Wunder, sorgte sie doch im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl 2010, wo sie als Herausforderin von Amtsinhaber Heinz Fischer das schlechteste Ergebnis einer FPÖ-Kandidatin einfuhr, durch ihr Hadern mit dem Verbotsgesetz für Negativ-Schlagzeilen.
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Auch mit ihrer Einstellung zum Feminismus eckte Rosenkranz - seit 2003 Landesparteivorsitzende, seit 2005 eine Stellvertreterin von Strache - an. Sie kritisierte nicht nur den "Gender-Wahn", sondern bezeichnete sich auch nach zwei Jahrzehnten in der Politik als "Hausfrau und Mutter". Letzteres ist sie gleich zehnfach, der jüngste Spross ist elf Jahre alt.
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Geboren wurde Rosenkranz am 20. Juni 1958 in Salzburg. Heute lebt die 54-Jährige, die Geschichte und Philosophie ohne Abschluss studiert hat, mit ihrem Mann Horst Jakob und der Familie in Seebarn in der Gemeinde Harmannsdorf (Bezirk Korneuburg).
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Ihre Politlaufbahn startete sie 1993 als Abgeordnete im Landtag, 2002 wechselte sie ins Parlament. Dort erwarb sich Rosenkranz den Ruf der "standhaften Blauen", weil sie nach der Abspaltung des BZÖ von der FPÖ wochenlang als letzte freiheitliche Bastion im orange umgefärbten Klub ausharrte und als einzige der 183 Mandatare gegen den EU-Vertrag von Lissabon stimmte.
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Nach dem Wahlerfolg 2008 wechselte sie als Landesrätin zurück nach Niederösterreich. Dort agierte sie seither eher unauffällig. Ihre zugeteilten Themen waren Baurecht und Tierschutz.
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Die ''standhafte Blaue'' tritt zurück
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