Vertrauensindex: Überflieger Klug, Bruchpilot Berlakovich

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Vertrauensindex ueberflieger Klug Bruchpilot(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Walgram)
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Der vertrauenswürdigste Politiker ist weiterhin Bundespräsident Heinz Fischer, Schlusslicht der dritte Nationalratspräsident Martin Graf.

Der neue SP-Verteidigungsminister Gerald Klug hat in den rund zwei Monaten seiner Amtszeit ordentlich Pluspunkte in der Bevölkerung sammeln können. Das legt zumindest der aktuelle APA-/OGM-Vertrauensindex nahe, in dem Klug auf Platz drei landete und damit das Regierungsmitglied mit den meisten Vertrauenspunkten ist. Den schlechtesten Minister-Wert fuhr VP-Umweltminister Nikolaus Berlakovich ein - angesichts der Bienen-Debatte wenig verwunderlich. Vertrauenswürdigster Politiker ist weiterhin Bundespräsident Heinz Fischer, Schlusslicht der dritte FP-Nationalratspräsident Martin Graf.

Der Index bildet ein Saldo aus "Vertrauen" und "kein Vertrauen" (in Prozent) ab. Basis waren 500 Befragungen am 13. Mai 2013, die Schwankungsbreite beträgt 4,5 Prozent.

Klugs Strategie, Berlakovichs Desaster

Mit 46 Punkte liegt der Bundespräsident ganz vorne, dahinter - wenn auch mit Abstand - rangiert SP-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer mit 22 Punkten. Dann folgt schon Klug, der es in seiner kurzen Dienstzeit auf 18 Punkte brachte. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Norbert Darabos (SPÖ) war stets unter den Schlusslichtern zu finden gewesen. Beim bisher letzten Vertrauensindex im November 2012 hatte er mit minus 37 Punkten abgeschnitten.

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer erklärt sich den rasanten Start von Newcomer Klug unter anderem mit der "völlig geänderten Strategie pro Wehrpflicht", sowie mit der betont Bundesheer-freundlichen Haltung" des Neo-Ministers.

Während Klug aus dem Stand 18 Punkte einheimste, verlor Berlakovich akkurat dieselbe Punkteanzahl (gegenüber November des Vorjahres). Der zuletzt heftig kritisierte Landwirtschaftsminister ist mit 33 Punkten im Minus. Für Bachmayer eindeutig die Folge "des PR-Desasters bei den Bienen bzw. beim Pestizidverbot". Sinkendes Vertrauen weist der Index auch für VP-Finanzministerin Maria Fekter aus, die zuletzt wieder in der Frage des Bankgeheimnisses für ausländische Anleger im Zentrum stand: Sie verlor acht Punkte und liegt bei minus 20.

Schlusslichter: Graf, Neugebauer und Strache

Die hinteren Ränge der regelmäßigen Umfrage sind traditionell von Martin Graf (letzter Platz, minus 47), dem zweiten VP-Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer (minus 44) und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache (minus 39) okkupiert. Die beiden FPÖ-Politiker konnten allerdings im Vergleich zum November 2012 zulegen. In Grafs Fall könnte laut Bachmayer ein Grund sein, dass dieser angekündigt hat, nicht mehr NR-Präsident sein zu wollen.

Deutlich zulegen, nämlich um neun Prozentpunkte, konnte auch VP-Obmann Michael Spindelegger, der nun mit vier Punkten im Plus-Bereich platziert ist. SP-Vorsitzender und Bundeskanzler Werner Faymann dagegen verlor fünf Prozentpunkte und liegt nun bei minus sechs. Bei den Parteichefs der Opposition gilt Grünen-Chefin Eva Glawischnig den Österreichern als am vertrauenswürdigsten, sie gewann acht Prozentpunkte (Gesamtindex plus fünf), BZÖ-Obmann Josef Bucher erzielte zwar auch ein plus (von fünf Prozentpunkten), liegt aber mit minus 27 Punkten abgeschlagen im roten Bereich. Das Team Stronach wurde noch nicht abgefragt.

(APA)

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