FPÖ Niederösterreich: Rosenkranz ersetzt Rosenkranz

Rosenkranz, Strache
Rosenkranz, StracheAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Landesobfrau Barbara Rosenkranz beugt sich dem parteiinternen Druck. Sie wolle der FPÖ eine "Zerreißprobe ersparen". Ihr Nachfolger wird der Nationalratsabgeordnete Walter Rosenkranz.

Barbara Rosenkranz tritt nach zehn Jahren als Landeschefin der niederösterreichischen Freiheitlichen zurück. Sie habe der FPÖ eine "Zerreißprobe ersparen" wollen, erklärte sie am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Rosenkranz will nun in den Nationalrat zurückkehren. Sie werde Nummer zwei auf der Landesliste sein, kündigte Strache an.

Nachfolger an der Spitze der FPÖ-NÖ wird wie erwartet der Nationalratsabgeordnete Walter Rosenkranz (nicht verwandt oder verschwägert mit der bisherigen Landesobfrau). Wenn er das Vertrauen der Delegierten erhalte, wolle er die Parteispitze "wesentlich breiter aufstellen", sagte er am Freitag. Walter Rosenkranz wird auch als Listenerster in Niederösterreich in den Nationalratswahlkampf ziehen.

Strache, Rosenkranz
Strache, RosenkranzAPA

"Es gibt keinen Sieger oder Verlierer"

Strache sprach von einer "Entscheidung im Sinne der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft". Es handle sich um eine "gemeinsame Lösung", es gebe "keinen Sieger oder Verlierer", nur die FPÖ als Gewinner: "Wir wollen eine erfolgreiche Nationalratswahl schlagen, wir sind eine geschlossene Gruppe."

Bei der Landtagswahl am 3. März hatte Rosenkranz' Partei nur 8,2 Prozent erreicht. Daraufhin wuchs die innerparteiliche Kritik an der 54-Jährigen.

Rosenkranz lehnte einen Rücktritt aber zunächst ab: Am Montag betonte sie noch, sie "lasse sich nicht die Ehre abschneiden", notfalls werde sie sich einer Kampfabstimmung stellen. Dann schaltete sich Strache ein und legte Rosenkranz den Rücktritt nahe - auch via Facebook-Posting: "Klug ist, wer stets zur rechten Stunde kommt, doch klüger, wer zu gehen weiß, wann es frommt!" Am Donnerstagabend wurde beim FPÖ-Bundespräsidium in Langenlois schließlich doch noch eine "einvernehmliche Lösung" gefunden (die "Presse" berichtete).

(APA/Red.)

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