ÖVP will Sterbehilfe-Verbot in Verfassung verankern

oeVP fuer Verbot Sterbehilfe
oeVP fuer Verbot Sterbehilfe(c) FABRY Clemens
  • Drucken

Die Volkspartei hat ein Grundsatzpapier vorgelegt. Mit dem Ausbau von palliativer Pflege und Hospizbetreuung könnte der "Wunsch nach Tötung" verdrängt werden.

Das Verbot der Sterbehilfe soll in der Verfassung verankert werden, fordert die ÖVP in einem Grundsatzpapier und plädiert für den Ausbau von palliativer Pflege und Hospizbetreuung. „Das Recht auf Leben und Sterben in Würde und das Verbot der Tötung auf Verlangen soll verfassungsrechtlich abgesichert werden", betonte Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg am Mittwoch.

„Der Wunsch nach Tötung kann niemals Rechtfertigung für die Tötung sein", so Günter Virt, Professor für Moraltheologie und Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. Robert Oberndorfer, Geschäftsführer der Caritas Socialis, erklärte: „Wir erleben im Hospiz, dass der Wunsch zu sterben verschwindet, wenn die Menschen adäquat begleitet werden." Wo keine Heilung mehr möglich ist, solle das Sterben daher bei palliativer Schmerzbehandlung und psychosozialer Betreuung zugelassen werden.

Flächendeckende Versorgung sicherstellen

Der Beschluss der Aufnahme mobiler Hospiz- und Palliativbetreuung in den Pflegefonds vor wenigen Wochen sei nur ein Mosaikstück, so Huainigg. Die Versorgung im Hospizbereich müsse flächendeckend sichergestellt werden. Er forderte unter anderem die Unterstützung des Aufbaus der Kinderhospizarbeit, die Integration von Hospiz- und Palliativversorgung in die Langzeitpflege und die Sicherung der Finanzierung.

Seit 2001 gibt es in Österreich einen Allparteienkonsens, am Verbot der aktiven Sterbehilfe festzuhalten. Das Grundsatzpapier der ÖVP will Huainigg dieser Tage an den Koalitionspartner weitergeben, er hoffe auf eine Einigung noch in dieser Legislaturperiode.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.