Neo-Politiker Stronach hat pünktlich zum Beginn des Wahlkampfes seine Autobiografie "Der Magna Mann" veröffentlicht - mit wenig Privatem, aber vielen "Erfolgsformeln".
"Streng dich an und sei der Beste!" "Zweifle niemals!" Derartige "Lebensweisheiten" bringt Milliardär Frank Stronach mit seiner am Donnerstag erscheinenden Autobiografie "Der Magna Mann" an den Mann. Pünktlich zum Wahlkampfauftakt beschreibt er darin nicht nur seinen Werdegang, sondern auch das Programm seiner Partei und, wie es der Untertitel formuliert, die "Frank Stronach Erfolgsformel". Denn: "Das Leben war unheimlich gut zu mir." Daher könne er sich mit 80 Jahren nicht in die Pension verabschieden, sondern habe die "moralische Pflicht", seiner Heimat "etwas zurückzugeben" - in diesem Fall 239 Seiten.
Das Werk, das im Vorjahr bereits in einer englischen Fassung auf den Markt gekommen ist, schildert vor allem den beruflichen Aufstieg des ehemaligen Franz Strohsack. Über seine Ehefrau Elfriede, seine Kinder Andy und Belinda sowie seine drei Enkel schreibt der frühere Werkzeugmacher dagegen wenig. Gleich mehrmals erfährt man dafür, dass Stronach aus einer "bescheidenen Arbeiterfamilie" aus Weiz stammt, mit 14 Jahren in der dortigen Elin-Fabrik seine Lehre begann und mit 21 Jahren, 200 Dollar und einem kleinen Koffer nach Kanada auswanderte, "um nie wieder hungrig zu sein".
"Mit Königinnen und Königen gespeist"
Auf der anderen Seite des Atlantik angekommen arbeitete der Elvis-Presley-Fan zunächst als Tellerwäscher, bevor er in einer Garage seine Werkstatt aufmachte und die "Magna Erfolgsformel" begründete: "Beteilige jeden Mitarbeiter am Gewinn und am Unternehmen", so "sind sie motivierter, ein besseres Produkt zu einem besseren Preis herzustellen". Das Resultat: "Zwölf Jahre später, war ich Millionär." Ein Nebenaspekt: "Ich habe mit Königinnen und Königen gespeist." Der Preis: Teils 16-stündige Arbeitstage und kaum freie Wochenenden nach dem Motto: "Verkaufe deine Armbanduhr und kauf dir einen Wecker."
Dass ihn sein Reichtum und Erfolg verändert haben, glaubt der Austrokanadier nicht: "Ich bin ein ziemlich bodenständiger Typ. Ich trage keinen ausgefallenen Schmuck oder goldene Uhren."
"Pferde sind für mich der beste Ausgleich"
Neben Informationen über die diversen Produkte, die Magna im Laufe der Jahre herstellte, berichtet Stronach in dem Buch, das er gemeinsam mit seiner rechten Hand, Kathrin Nachbaur, schrieb, auch von seinem Hobby: Pferden. Mittlerweile habe er "sehr viel für den Reitsport" getan, denn "der beste Ausgleich für mich sind Pferde". Das solle man im Gedächtnis behalten. Auch die Natur ist für ihn wichtig, "die Lebensqualität im Grünen ist einfach höher" und dies wiederum "schafft Werte". "Leere Landstriche" brauche es aber nicht, denn "der ländliche Raum kann ein attraktiver Wirtschaftsstandort sein".
Zahlreiche Passagen des autobiografischen Ratgebers wiederholen sich - teils werden exakt dieselben Sätze mehrfach gebraucht. Das gilt auch für die "Lernhilfen" ("Was wir von Frank lernen können"), die sich am Ende eines jeden der 24 Kapitel finden. Stronach empfiehlt darin etwa "Schaffe Wohlstand" und "Halte das Gleichgewicht".
Einen Blick in die Zukunft wagt Neo-Parteichef Stronach, der "keine Titel oder Ämter" anstrebt, gen Ende des Buches dann auch noch: Er wolle noch "viele Projekte" verwirklichen, eines davon ist es, in Florida "Rinder zu züchten". Wie er das mit seiner politischen Tätigkeit in Einklang bringen will - immerhin soll das "Team Stronach" im Herbst in Österreichs Parlament einziehen -, steht wohl in der nächsten Biografie.
Das Buch
"Der Magna Mann: Die Frank Stronach Erfolgsformel" erscheint am 1. August im "edition a"-Verlag, umfasst 239 Seiten und kostet 19,95 Euro.