FPÖ: Onkel in Kanada grub in Stronachs Vergangenheit

FPÖ: Kanadischer Onkel grub in Stronachs Vergangenheit
FPÖ: Kanadischer Onkel grub in Stronachs VergangenheitREUTERS
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Dem Onkel eines Mitarbeiters des FP-Klubs sollen 2000 Euro aus der Kasse der Parteiakademie für "hard facts" über Stronachs versprochen worden sein.

"Hat Stronach wirtschaftliche Probleme, einen Konkurs gehabt? Ist er mit dem Gesetz in Konflikt gekommen? Drogen oder sexuelle Übergriffe auf Mitarbeiter und dergleichen." Für solche Informationen über Neo-Politiker Stronach wollte die FPÖ angeblich 2000 Euro bezahlen. Das berichtet die "Kleine Zeitung" am Mittwoch.

Demnach beauftragte Wendelin Mölzer, Mitarbeiter des FP-Parlamentsklubs und Zweitgereihter auf der Kärntner Liste, seinen in Kanada lebenden Onkel Peter Ptok mit der Recherche über die Vergangenheit des Austro-Kanadiers. Mölzer habe sich Ergebnisse gewünscht, "die verwendet werden können, ohne von Stronach verklagt zu werden". 1000 Euro flossen laut dem Bericht als Anzahlung, weitere 1000 sollten folgen.

Das Geld sollte angeblich aus der FPÖ-Parteiakademie kommen: "Präsident Hilmar Kabas gibt nur dann Geld, wenn (...) eine Recherche auch hard facts bringt", zitiert die "Kleine Zeitung" aus einem vom Parlamentsklub aus gesendeten E-Mail. 

Der Plan sei später aber verworfen, stattdessen ein Vertrag zwischen dem "Edition K3-Institut" im Kärntner Treffen und Ptok abgeschlossen worden. Ptok lieferte aber offenbar nichts Brisantes: Der Restbetrag wurde nie ausgezahlt, heißt es in dem Bericht.

"Nicht für die Partei"

Mölzer erkärte gegenüber der Zeitung, er habe das Material über Stronach nur für das Wochenblatt "Zur Zeit" gewollt, das von Ptoks Halbbruder Andreas Mölzer und Hilmar Kabas herausgegeben wird. Auch FP-Chef Heinz-Christian Strache bestritt im "Ö1"-Interview, dass die Recherche im Auftrag der Partei erfolgt sei.

Das Team Stronach verurteilte am Mittwoch in einer Aussendung die "Schnüffeleien". Natürlich habe die FPÖ nichts gefunden, "weil es auch nichts zu finden gibt", erklärte die Partei in einer Aussendung. Bedenklich sei, dass die "Bespitzelungen" der Steuerzahler über die öffentlich finanzierte FPÖ-Parteiakademie zahlen sollte.

(Red.)

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