Wie die Parteien das Steuersystem reformieren wollen

Geld hamstern
Geld hamsternBilderbox
  • Drucken

Alle wollen den Faktor Arbeit entlasten, unterschiedliche Ansätze gibt es zur Finanzierung.

• Die SPÖ will eine niedrigere Lohnsteuer. Im Gegenzug sollen vermögensbezogene Steuern eingeführt werden. Eine Steuer auf Vermögen ab einer Mio. Euro soll bis zu zwei Mrd. Euro bringen, eine Wiedereinführung der Erbschaftssteuer weitere 500 Mio.


• Die ÖVP will den Eingangssteuersatz (derzeit 36 Prozent) herabsetzen. Entlastungen sind für die Familien geplant, für jedes Kind soll es einen Freibetrag von 7000 Euro geben. Die Tarifsenkungen sollen über höheres Wirtschaftswachstum finanziert werden.


• Die FPÖ will den Eingangssteuersatz von derzeit 36 auf 25 Prozent senken. Für die mittleren Einkommen, die zwischen 25.000 bis 60.000 Euro liegen, soll der Steuersatz von 43,2 Prozent auf 40 Prozent sinken. Der Spitzensteuersatz von 50 Prozent soll erst ab 80.000 Euro zur Anwendung kommen, nicht wie derzeit bei über 60.000.


• Die Grünen sehen wenig Spielraum für Steuersenkungen. Sie plädieren aber für einen aufkommensneutralen ökologischen Umbau des Steuersystems. Der Faktor Arbeit soll deutlich entlastet werden, im Gegenzug plädieren die Grünen für eine Erhöhung der Energiesteuern und für eine Vermögensteuer.


• Das BZÖ plädiert für ein Fair-Tax-Modell, eine Art modifizierte Flat Tax: Es soll einen Einheitssteuersatz von 44 Prozent geben, mit dem auch die Sozialversicherung abgegolten ist, allerdings mit einem Freibetrag von 11.000 Euro. Finanzieren will das BZÖ dies durch eine Verwaltungsreform.


• Das Team Stronach will wie das BZÖ eine Fair Tax mit einem steuerfreien Einkommen von 12.000 Euro. Bei den Unternehmen will Stronach eine Abschaffung der Gruppenbesteuerung sowie eine Begünstigung jener Firmen, die im Inland investieren.


• Die Neos wollen die Steuerquote auf 40 Prozent senken. Die KPÖ plädiert für eine „angemessene Besteuerung der Profite und Euro-Millionäre“. Und die Piraten wollen Arbeitseinkommen entlasten und im Gegenzug Steuern auf Vermögenszuwächse einführen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Margit Schratzenstaller
Innenpolitik

Wifo-Expertin: Steuerreform ist eine Notwendigkeit

Margit Schratzenstaller, Budgetexpertin im Wifo, will höhere Grundsteuern, aber keine Vermögensteuer.
Thomas Czypionka
Gesundheit

„Ärzte müssen sich mehr Zeit nehmen“

Thomas Czypionka, Gesundheitsexperte vom Institut für Höhere Studien, über die „sehr gut aufgesetzte“ Gesundheitsreform und künftige Herausforderungen.
Bundesheer Kalten Krieg
Innenpolitik

Ein Bundesheer wie im Kalten Krieg

Die wahren Probleme des Heeres liegen nicht in der Wehrpflicht (die bleibt): Gibt es nicht bald eine Reform, kann der Dienstbetrieb nicht mehr finanziert werden.
Folgen Volksbefragung
Innenpolitik

Die Folgen der Volksbefragung

Parteien. SPÖ, ÖVP und FPÖ wollen den Wehrdienst verbessern, Grüne und BZÖ halten weiter an der Forderung nach einem Berufsheer fest.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.