Liste mit Überläufern: Ex-FPÖler wollen rot werden

Liste ueberlaeufern Kaerntens FPoeler
Liste ueberlaeufern Kaerntens FPoeler(c) APA (Robert Jaeger)
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In Kärnten wollen über 30 ehemalige Freiheitliche die Polit-Farbe wechseln - unter ihnen auch "Nazi-Buchstabierer" Reinhart Gaugg.

Die Kärntner Landtagswahl im März hat die politischen Machtverhältnisse im Land von blau zu rot gedreht. Diesem Wandel wollten offenbar einige freiheitliche Funktionäre folgen. SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner sagte am Samstag, dass es eine Liste mit über 30 ehemals blauen Funktionären gebe, die sich um eine Mitgliedschaft bemühen. Unter ihnen befindet sich auch Reinhart Gaugg, von dessen angeblichem Übertritt die "Kronen Zeitung" am Samstag berichtete.

Die Anwärter seien derzeit definitiv keine Parteimitglieder mit allen Rechten, so Fellner. Gaugg und andere, durchaus "berühmte Namen", hätten aber bereits den Mitgliedsbeitrag von 73 Euro bezahlt. "Eine innere Wandlung kaufe ich ihnen nicht ab, aber wenn sie die SPÖ mit 73 Euro unterstützen wollen, sollen sie das tun", so Fellner. Wie man mit den Mitgliedsansuchen der Ex-Freiheitlichen umgeht, müsse der Parteivorstand erst entscheiden.

Mitgliedschaft für Kaiser "nicht vorstellbar"

Klar ist die Angelegenheit hingegen bereits für den SPÖ-Landesparteivorsitzenden Peter Kaiser. Für ihn ist es "nicht vorstellbar", dass Gaugg die rote Mitgliedschaft gewährt wird, teilte er via Twitter mit. Die Entscheidung liege aber selbstverständlich beim Vorstand.

Reinhart Gaugg

Er erlangte erstmals am FPÖ-Parteitag in Innsbruck 1986 Bekanntheit. Gemeinsam mit Siegfried Kampl war er es, der Jörg Haider schulterte, nachdem dieser Norbert Steger als Parteichef abgelöst hatte. Gaugg brachte es in der Folge bis zum FPÖ-Sozialsprecher im Nationalrat. Eine Alkofahrt 2002 wurde seiner Polit-Karriere zum Verhängnis. Er trat als Abgeordneter zurück. Gaugg machte aber auch als "Nazi-Buchstabierer" von sich reden. "Neu, attraktiv, zielstrebig, ideenreich" - so interpretierte er das Wort 1993. Zuletzt fiel sein Name im Zusammenhang mit der Telekom-Affäre und Lobbyist Peter Hochegger.

(APA/Red.)

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