Ein Gutachter deckt Ungereimtheiten beim SV Sierning und bei SPÖ-Politiker Gartlehner auf.
[Wien/Red.] In der Affäre um umfangreiche Geldflüsse von der Telekom an einzelne Parteien und deren Umfeld wurden weitere Details bekannt. Wie das Magazin „News" berichtet, vermutet der Gerichtsgutachter Matthias Kopetzky, der Fußballverein SV Sierning habe gefälschte Fotos vorgelegt, um eine Bandenwerbung der Telekom nachzuweisen. Der oberösterreichische Fußballverein soll die Sponsorgelder nur deshalb bekommen haben, weil der damalige ÖVP-Vizekanzler Wilhelm Molterer - er kommt aus Sierning - interveniert habe.
Ebenfalls Zweifel hat der Gutachter an den Angaben von Ex-SPÖ-Telekom-Sprecher Kurt Gartlehner, der von der Telekom 127.000 Euro für angebliche Beratungsleistungen bekommen hat. Die Auflistung der Leistungen sei erst im Nachhinein erfolgt und zum Teil nachweislich falsch, so der Gutachter. So gab es ein E-Mail mit Weihnachtswünschen Gartlehners an den Lobbyisten Peter Hochegger - zu einem Zeitpunkt, als diese laut Gartlehners Aufzeichnungen beisammensaßen. Manche Angaben könnten nicht einmal theoretisch stimmen.